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Joe Barnes schafft durch die Ausdruckskraft einer einzigen, konzentrierten Farbe Bilder von einer höchst eindringlichen Präsenz. Die vielen lasierenden Farbschichten auf quadratischen oder rechteckigen Bildträgern steigern den Farbwert zu einer außergewöhnlichen Intensität und beginnen bei längerer Betrachtung zu vibrieren. Diese Vibration erzeugt sowohl eine meditative Ruhe als auch eine emotionale Kraft, mit der die Arbeiten den Raum beherrschen. Auch wenn Spuren des Malvorgangs oder Leinwand- und Papierstrukturen zu erkennen sind, geht es dem Künstler vor allem um die Gleichmäßigkeit in der Gesamtwirkung, bei der die pure, verdichtete Farbe sehr kraftvoll ist. So können die stets monochromen Leinwandbilder und Arbeiten auf Papier als Meditationen gesehen werden, die vom Betrachter erfahren werden. Die leuchtenden, pulsierenden Farbkörper vermitteln den Eindruck räumlicher Tiefe, was durch das Zusammenwirken von Bildformat und farbiger Substanz gesteigert wird. Der Künstler bevorzugt kleinere Formate, um den jeweiligen Farbton zu fokussieren und dem Betrachter eine konzentrierte Erfahrung zu ermöglichen. Das ist auch der Grund, warum er in der Hängung oftmals den einzelnen Bildern viel Raum gibt.

Einige Bildträger sind mehrere Zentimeter tief, was diesen Werken zusätzlich einen objekthaft-plastischen Charakter gibt.

Die Farben entziehen sich einer komplexen, kulturell festgelegten oder individuellen Bedeutungszuweisung. Der Künstler bezeichnet seine Arbeiten als Meditationen, die vom Betrachter erfahren werden. Die Bilder dominieren den Raum auf eine ganz ruhige Weise und regen zu einem Fein-Tuning unserer visuellen Wahrnehmung an. Ein Besucher rief einmal in einer von Joes Ausstellungen vor einem ganz kleinen, roten Bild aus: "It's the biggest small painting I've ever seen." Und das trifft es ganz genau: seine Werke sind so kraftvoll, pur und still und haben dabei eine großartige Energie, die sich im Raum entfaltet.

Joe Barnes hat sich von Anfang an der monochromen Malerei verschrieben, in den späten Siebzigern bis zu den frühen Neunzigern waren seine Bilder weiß. Seine Motivation dafür hatte mit der Reinheit von Weiß zu tun und dem Konzept, dass weniger mehr ist.

Joe Barnes wurde in Detroit, Michigan, geboren und lebt in New York. Seit Beginn seines künstlerischen Schaffens erfährt er große Aufmerksamkeit und Anerkennung (Emily Lowe Foundation Award, Pollock-Krasner Foundation Grant, Adolph and Ester Gottlieb Foundation Grant). Seine Arbeiten werden umfassend in Einzel- und Gruppenausstellungen in Deutschland, in anderen europäischen Ländern sowie den Vereinigten Staaten gezeigt, und befinden sich weltweit in privaten und öffentlichen Sammlungen, einschließlich Albright-Knox Art Gallery, Buffalo, New York, und Osthaus Museum, Hagen. (Nanna Preußners, 2010) http://www.joebarnesartist.com

Ivo Ringe

“Ivo Ringes Bilder basieren auf einer Tradition der Farbfeldmalerei, die der Künstler in seiner eigenen Sprache in kontinuierlichem Prozess weiterentwickelt. Es entstehen Werke, die uns primär zum Sehen, zur Veränderung unserer Wahrnehmung verführen wollen, zum Erkennen von Neuem, das eingebunden ist in Vertrautes, in vertraute Kontexte.

Er überlagert Formen und Farben und lässt damit einen dreidimensionalen Raum entstehen, der Tiefe und Dynamik hat. Diese Dynamik, diese Bewegung entsteht nicht als von vorne herein kalkulierter, festgelegter Prozess. Ringe ist kein Konzeptkünstler: Er lässt sich von der Farbe tragen in einem sowohl spontanen wie meditativen Prozess, den er selbst so kommentiert: ‘Ich kreiere, indem ich meinen Willen zurücknehme, ja aufgebe.‘ Zunehmend wählt er eine reduzierte Farbpalette und gestaltet damit Räume – direkt auf der Wand oder auf der Leinwand – mit gestischem Farbauftrag, der an einen magischen Vorgang gemahnt. Die Farbformen treten in einer Gesetzmäßigkeit der Proportionen zueinander in Bezug und schaffen eine Welt, die erfüllt ist von vibrierender Farbe. Die gestischen Farbstrukturen überlagern sich und ziehen den Blick der Betrachter in die Tiefe eines komplexen, mehrdimensionalen Raumes.

Ivo Ringes Bilder sammeln den Blick, sind Angebote zur ‚Entdeckung der Langsamkeit‘, sind materialisierte Zeit. Der Künstler spricht von einem ‚Plasma‘, das durch Farben und Formenproportionen kreiert wird.” (Elisabeth Claus 2005/2006)

Ivo Ringe hat sich der reduzierten, gegenstandsfreien Kunst verpflichtet und kreiert mit den Möglichkeiten der Malerei eine ganz eigene Bildwelt. Seine Arbeiten sind reich an Struktur und Bewegung. Sie zeigen auf monochromen oder farblich unterteilten Untergründen Linien, Pinselstriche, die sich zu einer netzähnlichen Struktur zusammenfügen. Dabei entsteht eine sich in alle Richtungen fortsetzende Bewegung, die das Bild und den umliegenden Raum dynamisiert. Bei einigen Arbeiten scheint diese Struktur über die Bildränder hinweg zu wachsen, um sich dort endlos auszudehnen.

Bei anderen Werken bilden die Farbstriche eine in sich geschlossene Form mit einer netzähnlichen Binnenstruktur, deren Größe und Proportion sich am Format der Leinwand orientiert. Diese geschlossenen Formen wirken monumental und scheinen optisch aus dem Bild hervorzutreten. Sie ähneln fast Skulpturen oder auch Gesichtern. Häufig benennt der Künstler sie nach Göttern aus der griechischen Mythologie wie PALAS ATHENE oder HERAKLES. Die gestischen Farbstrukturen überlagern sich und ziehen den Blick des Betrachters in die Tiefe eines komplexen, mehrdimensionalen Raumes. (Nanna Preußners)

Ivo Ringe ist ein wichtiger Vertreter der Konkreten Kunst und der reduzierten Malerei. Diese Kunst konzentriert sich allein auf die Elemente Figur, Farbe, Linie und Grund. Mit diesen Grundelementen schafft Ringe Werke von großer Plastizität, die eindringlich auf den Betrachter wirken.

Durch die Integration von Beuyschen Konzeptionen wie dem "Wärmecharakter" bereichert Ivo Ringe die streng-abstrakt ausgerichtete Konkrete Kunst um das wichtige Element der seelischen und räumlichen Bewegung. Seine "Netzwerke" scheinen keinen Anfang und kein Ende zu haben.

Für den Betrachter ergibt sich daraus ein ständiger Wechsel zwischen Hintergrund und der auf dem Hintergrund aufgesetzten Netzlinien, der erfahrbar werden lässt, dass das Ganze viel mehr ist als die Summe seiner Teile. Die nachhaltige Vibration der Farben und Linien lädt zur Meditation über das Wesen und die verwandelnde Kraft der Kunst ein.

27.8. bis 10.11. Das Echo des Lichts – reduzierte Malerei von Joe Barnes und Ivo Ringe de.wikipedia.org/wiki/Ivo_Ringe

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Das Echo des Lichts
reduzierte Malerei von Joe Barnes und Ivo Ringe

Kurator:
Cornelia Kamp