Dasha Shishkin

Dasha Shishkin (geboren 1977 in Moskau, Russland) lebt und arbeitet seit 1993 in den USA. Shishkins Werk erinnert an die scharf, realistische Sicht Hieronymus Boschs, denn die Arbeiten sind durchwirkt von Satirik und Groteske und zeugen von Problemen der Gesellschaft, einer fast kindlichen Angst vor physischem Schmerz und immer wieder ist die Familie Ausgangspunkt Ihrer Kreativität. Es scheint, als ob Dasha Shishkin ihre geheimnisvollen Phantasien und Tagträume, die sich manchmal auch in Albträume verwandeln, durch ihr künstlerisches Schaffen verarbeitet. Sie selbst sagt, dass ihre Bildsprache dazu dient "die inneren Kämpfe eines Individuums" darzustellen. Eine der Radierungen zeigt eine äußerst dynamische Szene, die auf den ersten Blick an Akrobatik unter einem Zirkuszelt erinnert. Es wirbeln Körper durch die Luft und ein mit Federhut geschmückter Affe hält einen Ball, der ihm von einer Frau, mit viktorianischem Unterkleid, gereicht wird, während ein Glatzköpfiger Mann mit Maske, den Betrachter düstern fixiert. Dieser Mann wiederum hängt an weiteren Personen, die durch Hand oder Fuß einander, schwerelos wirkend, halten. Die Menschenkette berührt einen Reigen aus Zirkuspferden, die wie in einer Manege sich aufbäumend hintereinander aufstellen. Jede einzelne Platte, aus dem Radierungskomplex, 400 series, wurde in nur vier Stunden abgeschlossen. Diese Radierungen sind ein Beispiel wie die Künstlerin mit Gewalt und Aggressionen umgeht, indem sie diesen erlaubt sich auf der leeren Platte und letztendlich auf dem Papier zu manifestieren. Shishkins Arbeiten gleichem einem Prozess, der über die Schaffungsperiode anhält, es gibt keine Hauptdarsteller oder Erzählungen, sondern alles unterwirft sich einem gleichmäßigen Fluß, der individuell entschlüsselt und aufgebrochen werden kann. In der Ausstellung werden mehr als 75 Zeichnungen und Radierungen aus den den vergangenen drei Jahren, sowie eine großflächige Wandarbeit gezeigt.

Pressetext

Dasha Shishkin. Zeichnungen und Radierungen