Neue Nationalgalerie, Berlin

Kulturforum Berlin-Tiergarten / Potsdamer Straße 50
10785 Berlin

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Sticks and Stones ist ein Prolog auf die denkmalgerechte Sanierung der Neuen Nationalgalerie, die das Büro David Chipperfield Architects mit Beginn des Jahres 2015 durchführen wird. Den Universalraum der oberen Glashalle verwandelt der britische Architekt David Chipperfield (geb. 1953) für drei Monate in eine Säulenhalle aus 144 Baumstämmen. Von dem englischen Kinderreim „Sticks and Stones may break my bones, but words will never hurt me“ leiht er sich den eingängigen Anfang, um auf zwei Grundelemente des Mies van der Rohe-Baus aber auch der Architektur im Allgemeinen zu verweisen: Säulen oder Stützen („Sticks“) und Steine („Stones“).

Der Museumsbau von Ludwig Mies van der Rohe (1886-1969) beeindruckt auch gut 50 Jahre nach Fertigstellung durch seine moderne Stringenz, die wesentlich durch die besondere Dachkonstruktion geprägt ist. Das scheinbar freischwebende Stahldach wird von acht außenliegenden Stahls äulen ge tragen und ermöglicht so den stützenfreien Innenraum von 2500 qm. Mit entrindeten Fichtenstämmen, die in dichtem Raster gestellt gut acht Meter vom Granit-fußboden zum Stahldachtragwerk reichen, lenkt Chipperfield den Blick auf Grundfragen des Bauens. Zwischen Natur und Architektur spannt sich ein Feld, das die lange Kulturgeschichte der Säule umkreist. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Restaurierung der Neuen Nationalgalerie ist der Stützenwald zugleich eine Verneigung vor dem großen Vorgänger Mies van der Rohe und eine Metapher für eine vorübergehende Baustelle.

Den Besuchern der begehbaren Installation bietet sich ein Raumerlebnis mit stark assoziativer Kraft. Im Mittelpunkt des Stützenwaldes befindet sich eine „Lichtung“, ein 200 qm großer Platz, auf dem architekturbezogene, interdisziplinäre Veranstaltungen stattfinden werden.

Das Institut für Raumexperimente der Universität der Künste Berlin unter der Leitung von Ólafur Elíasson veranstaltet vom 30.10. bis 1.11.2014 das Festival of Future Nows mit zahlreichen künstlerischen Beiträgen in der Ausstellung
und in den Außenbereichen der Neuen Nationalgalerie.

Die Ausstellung wird ermöglicht durch den 
Verein der Freunde der Nationalgalerie.