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Wir freuen uns sehr, im Rahmen von David Krippendorffs erster Einzelausstellung bei SEPTEMBER sein Video "Remember Me" (2005) präsentieren zu können. Die Arbeit des in Berlin lebenden US-Künstlers thematisiert Tod und Verlust und untersucht dabei zugleich deren visuelle Metaphern, die sich durch das Kino in das kollektive Gedächtnis eingeschrieben haben. Krippendorff collagiert aus zahlreichen Filmen Szenen zusammen, die in ihrer Ikonographie sämtlich an klassische Gemälde erinnern. Die aus ganz unterschiedlichen Genres wie etwa B-Horrorfilmen oder Melodramen stammenden Sequenzen offenbaren dabei eine poetische Schönheit, die im Originalkontext häufig übersehen wird. Die romantisch aufgeladene Atmosphäre des Films wird durch den Soundtrack, eine Arie aus Henry Purcells Dido und Aeneas noch verstärkt. Zugleich verdeutlicht Remember Me, wie ritualisiert und ästhetisiert die Darstellung von Tod in der westlichen Kultur ist. Dabei oszilliert die Filmcollage zwischen subjektiver Betroffenheit und unbeteiligter Ironie. Zusätzlich zu seiner Videoarbeit hat Krippendorff eine Reihe von Zeichnungen geschaffen, die von klassischen Vanitas-Stillleben oder viktorianischen Trauergravuren inspiriert sind. In jedem dieser Bilder „versteckt“ sich als Hommage an das Genre ein klassisches Filmplakat eines Horrorfilms aus den 1960er und 70er Jahren.

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David Krippendorff: REMEMBER ME