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David Wojnarowicz (1954–1992) erlangte Bekanntheit in der Kunstszene des East Village der 1980er Jahre, als er durch Einbeziehung mannigfacher Medien ein breites Spektrum künstlerischer Arbeiten schuf, die sowohl leidenschaftlich politisch und zugleich hochpersönlich waren. Obwohl Wojnarowicz weitestgehend Autodidakt war, gelang es ihm als Künstler und Autor, eine ausgeklügelte Kombination vorgefundener und ausrangierter Materialien mit einer außergewöhnlichen Kenntnis literarischer Einflüsse zu verschmelzen. Zu Beginn in rauen Schaufenster-Galerien ausgestellt, erlangten seine Arbeiten nach kurzer Zeit landesweit Anerkennung. Nach seiner HIV-Diagnose Ende der 1980er Jahre begann sich Wojnarowicz für die Rechte der queeren Community zu engagieren. Zu jener Zeit, in der durch die AIDS-Epidemie eine Generation von Künstlern starben, wurde auch seine künstlerische Arbeit unverkennbar politisch. Von den späten 1970er Jahren bis zu seinem Tod 1992 schuf Wojnarowicz ein Werk, das ebenso konzeptionell rigoros wie stilistisch vielfältig war.

Die KW Institute for Contemporary Art freuen sich, mit Photography & Film 1978–1992 eine Ausstellung zu präsentieren, die sich erstmalig ausschließlich dem fotografischen und filmischen Werk Wojnarowicz’ widmet. Gezeigt werden über 150 Arbeiten, darunter Fotografien und Testabzüge, Siebdrucke, 16mm- und Super-8-Filme sowie kollaborative Videoarbeiten.

Parallel zur Ausstellung zeigt die Berlinale-Sektion Panorama in dem Jubiläumsprogramm Panorama 40 den Kurzfilm Fear of Disclosure (1989) von Phil Zwickler und David Wojnarowicz sowie das Essay-Dokument Self-Portrait in 23 Rounds: A Chapter in David Wojnarowicz’s Life 1989–1991 (2018) der französischen Fotografin und Filmemacherin Marion Scemama.

Kurator: Krist Gruijthuijsen