press release only in german

Vernissage: 14.02.2009 18:00

Davide Cascio (*1976) sondiert Vergangenheit und Gegenwart nach Architektur-, Design- Literatur- und Gesellschaftsentwürfen mit utopischem Potenzial. James Joyce’s Ulysses, Le Corbusiers Esprit Nouveau oder Yona Friedmans urbanistische Superstrukturmodelle dienen ihm ebenso als Horizonte seiner Denkexpeditionen wie alltägliche Werbe- und Wunschwelten der 1960er und 70er Jahre. In seinen Arbeiten prüft er die utopischen Ideologien auf ihren gesellschaftlichen Gehalt. Cascio verwendet einfaches Material wie Karton, Holz und Neonlicht und schafft damit allegorische Installationen, die Obsessionen, Hoffnungen und Träume des gesellschaftlichen Fortschritts spiegeln. Parallel zeigt er immer auch Collagen, in denen er verführerische Images aus Werbung und Fashion-Magazinen zu retro-futuristischen Szenarien kombiniert. Seine Arbeiten kommentieren das metaphysische Versprechen eines harmonischen, auf den Menschen abgestimmten Wohn- und Lebensraums, das in der Geschichte der Moderne wiederholt Konjunktur hatte und heute mit den Fragen um Mobilität und Hightech anhaltende Aktualität besitzt. Im Kunsthaus Glarus integriert er auch Arbeiten aus der Sammlung des Glarner Kunstvereins und verbindet sie mit seiner eigenen Arbeit zu assoziationsreichen Denkräumen. Davide Cascio zeigte seine Arbeiten bereits in einer Reihe von Einzel- und Gruppenausstellungen, etwa im Museo Cantonale d’Arte in Lugano (Manor Kunstpreis 2007) und der Kunsthalle Basel (Gruppenausstellung 2008). Das Kunsthaus Glarus zeigt die erste institutionelle Einzelausstellung des Tessiner Künstlers in der Deutschschweiz.