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Die Ausstellung zeigt Arbeiten, die Herangehensweisen zum Phänomen »Landschaft« sind. Dieser Begriff ist eine Projektionsfläche, auf die sich gerade heute auch jüngere Künstler und Künstlerinnen einlassen, nachdem sie für lange Zeit im öffentlichen Diskurs nahezu verschwunden war. Der kulturelle Filter, durch den in früheren Zeiten ideale Landschaften gesehen und entworfen wurden, ist heute zwangsläufig ein anderer: die images der Freizeitgesellschaft und ihre Vereinnahmungen, die Protektion durch Schützermentalität oder immer perfektere Überwachungstechniken sorgen für eine veränderte Sicht auf den Hoheitsraum Landschaft. Dieser Perspektive, die irgendwo zwischen dem Versuch einer Analyse und einem Restbestand an Romantik zu orten ist, wird in den Beiträgen der Ausstellung auf unterschiedliche Weise Rechnung getragen.

Michael Deistler zeigt in seinen, schon seit vielen Jahren entstehenden Kugelschreiberzeichnungen sozusagen die Basis des medialen Blicks, nämlich den durch das Raster. Seine schwarzweissen Zeichnungen erscheinen wie filmische Sequenzen, einerseits minimal gerade noch abbildend, andererseits sind sie expressiv.

Von Anna Gudjónsdóttir wird eine Version ihrer Vitrinenbilder zu sehen sein. Diese Serie von grossformatigen Bildern haben die Landschaft und ihre Aneignung, die Natur und ihre Archivierung im Blick.

Birthe Iversen wird eine Videoprojektion einer Landschaft zeigen, in der sowohl die Arbeit wie die Präsentation sich mit dem Innen und Aussen beschäftigen wird. Ihre Projektionen sind ebenso Gratwanderungen zwischen dem bewegten und dem stehenden Bild.

Stephan Mörsch arbeitet als Zeichner direkt »vor Ort«: seine kleinformatigen Graphitzeichnungen, die er häufig in Blöcken und durch Video ergänzt präsentiert, bilden Orte wie Autobahnen oder auch (unter Wasser gefertigte) Meerlandschaften ab. Seine Zeichnungen sind autonome, gewissermassen klassische Landschaftsdarstellungen wie auch Kommentare zu Videobildern.

Maria Schmidt beschäftigt sich in ihrer Arbeit, der Skulptur, mit der Modellhaftigkeit von Landschaft. Für das feld für kunst wird sie eine Bodenarbeit entwerfen, die den Ausstellungsort unter dem Blick des Kartographen wiedergibt.

Peter Boué schliesslich, der die Ausstellung zusammengestellt hat, zeigt einige seiner schwarzweissen Fettstiftzeichnungen, eine kleine Serie von mittelformatigen Landschaften, die wie erfolglos aufgesuchte Fluchtorte aussehen.

Pressetext

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DEIMOS / PHOBOS - Notizen zur Landschaft

mit Michael Deistler, Anna Gudjónsdóttir, Birthe Iversen, Stephan Mörsch, Maria Schmidt, Peter Boue