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Eröffnung: Samstag, 22. September 2007, 20:00

Am 22.Sept. 2007 eröffnen wir im Montgomery die Ausstellung Der Silberne Koffer, zu der wir aktuelle und ehemalige von Künstlern organisierte Räume eingeladen haben. Wir haben die Macherinnen und Macher dieser Räume gebeten, uns ein Modell / eine Skulptur, sonstige Objekte oder Dokumentationsmaterial zur Verfügung zu stellen, welche Ihren Raum, ihre Arbeitsweise, die in den Räumen herrschende Atmosphäre wiederspiegeln.

Nicht bei allen eingeladenen Räumen gibt oder gab es einen eigenen physischen Raum und so wird die Idee vom Modell in der Ausstellung von den Teilnehmenden ganz unterschiedlich aufgefasst, klassisch in der dreidimensionalen Verdoppelung eines Raumes in anderem Maßstab, aber auch abstrakt, textlich oder symbolisch oder zu einem Anlass für eine raumbezogene Arbeit.

Diese wie auch immer gearteten Modelle von von Künstlern betriebenen Räumen transportieren so Vorstellungen / Zielsetzungen / Bedingungen / Definitionen und der abgebildete, duplizierte Raum kann zu einem eigenständigen künstlerischen Objekt werden, welches Kriterien, Empfindlichkeiten und Differenzen sichtbar werden lässt.

Die Auswahl der Ausstellenden stellt sich zusammen aus Räumen, die wir selbst kennen oder kannten und schätzen und solchen, die uns dann wieder weiterempfohlen wurde. Der Titel der Ausstellung „Der silberne Koffer" möge ahnen lassen, dass und wie die Künstler mit Ihren Räumen im Gepäck ins Montgomery reisten und spielt durchaus darauf an, dass auch und gerade im Künstlerdasein jeder sein Packerl zu tragen hat, auch wenn es zuweilen silbern glänzt. Die mit dieser unrepräsentativen, ungenügend recherchierten Ausstellung einhergehende Geschichtsfälschung nehmen wir gerne in Kauf.

Die Ausstellung ist der 4.Teil der von Sommer bis Winter 2007 im Ausstellungsraum Montgomery veranstalteten Ausstellungs- und Projektreihe prekarisierungohwehohwehproduktionsstop. In dieser Reihe, die sich aus performativen Veranstaltungen und Ausstellungen zusammenfügt, beschäftigen wir uns mit der ökonomischen Situation bildender Künstler- und Künstlerinnen und Kulturschaffender in Hinblick auf gesamtgesellschaftliche Realitäten, Visionen und Utopien innerhalb und außerhalb der Kunst- und Kulturindustrie. Das Projekt wird von der Stiftung Kunstfonds Bonn gefördert.

Julia Pfeiffer, Roseline Rannoch