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Stillleben faszinieren durch den nahsichtigen Blick auf einige wenige, oft gleich bleibende Objekte, die mit höchster malerischer Raffinesse wiedergegeben werden. Gerade in der hierarchisch einst als niedrig eingestuften Gattung des Stilllebens mussten sich die spezifischen Fähigkeiten des Malers zeigen, beruhten Reiz und Wert eines Werkes entscheidend auf der Komposition, der sinnreichen Zusammenstellung der Gegenstände und dem gekonnten Pinselstrich. Indes ist das Stillleben der frühen Neuzeit keine blosse Stilübung. Vielmehr vermittelt es Inhalte, oft moralische Lehren, und soll zur Reflexion anregen. Die zahlreichen Vanitas-Stillleben etwa verweisen auf die Vergänglichkeit alles Irdischen, wobei dieser allgemeine Gedanke im Einzelwerk durch die spezifische Auswahl der jeweiligen Objekte modifiziert wird.

In der europäischen Kunst blickt das Stillleben auf eine ungefähr fünf Jahrhunderte andauernde, ausserordentlich vielfältige Geschichte zurück. Sie führt von den Anfängen im späten Mittelalter zur grossen Blütezeit im 17. Jahrhundert, als insbesondere in den Niederlanden ein quantitativ wie qualitativ erstaunliches Niveau erreicht wird, und weiter zu einem neuen, kraftvollen Aufleben in der Kunst des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung des Kunstmuseums zeichnet die Entwicklungen und Spielarten der Stilllebenmalerei in den nördlichen und südlichen Niederlanden sowie in Deutschland von den Vorstufen im späten 15. Jahrhundert bis in die Zeit um 1760 nach.

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Die Magie der Dinge
Stilllebenmalerei 1500-1800
Kunstmuseum
Kurator: Bodo Brinkmann

Werke von Willem van Aelst, Jan Bruegel der Ältere, Jean-Siméon Chardin, Georg Flegel, Jan de Heem, Willem Kalf, Sebastian Stoskopff ...