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Auf über 10 000 Quadratmetern präsentiert der Hamburger Bahnhof eine Auswahl von Werken aus seinen bedeutenden Sammlungen. Hauptwerke der Nationalgalerie, der Sammlung Marx und Friedrich Christian Flick Collection sowie der Sammlung Marzona werden in allen Teilen des Museums in thematischen, monografischen und motivischen Konstellationen, in überraschenden Dialogen und beziehungsreichen Einzelauftritten in Szene gesetzt. Punktuell wird der Bestand des Museums um Leihgaben von Künstlern ergänzt, die zum Teil eigens für die Räume des Museums konzipiert werden, sowie um Leihgaben aus den reichen Sammlungen der Berliner Museumslandschaft.

Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes werden die Bewegungen Fluxus und Happening vorgestellt. Fluxus, "das Fließende", wandte sich gegen traditionelle Kunstvorstellungen und deren Materialwirkungen. Die Happening-Künstler wiederum bemühten sich, in komplexen theatralischen Aktionen neue gedankliche Impulse und veränderte Verhaltensweisen beim Zuschauer hervorzurufen.

Der bedeutende Werkkomplex von Joseph Beuys präsentiert sich mit herausragenden skulpturalen Arbeiten und Filmdokumenten in den Räumen des Westflügels. Dieser weltweit einzigartige Bestand zeigt eindrücklich Beuys' Bestreben, den Kunstbegriff zu erweitern. Mit seinen provozierenden Skulpturen aus ungewöhnlichen Materialien wie Fett und Filz und seinen filmisch überlieferten Aktionen und politischen Handlungen wird ein Einblick in die Gesamtheit des Denkens von Beuys vorgestellt.

Hauptwerke aus der umfangreichen Sammlung Marx sind parallel dazu in der Kleihueshalle versammelt. Die berühmten Portraits Andy Warhols von Stars und einflussreichen Persönlichkeiten wie Marilyn Monroe und Mao Tse Tung werden durch weitere bedeutende Werke der amerikanischen Pop-Art von Robert Rauschenberg ergänzt. Ein Raum ist den großformatigen Arbeiten Anselm Kiefers gewidmet, der sich in seiner Kunst speziell mit der deutschen Geschichte und Themen wie Erinnerung und Gedächtnis auseinandersetzt. In den Werken Cy Twomblys, die ebenfalls auf Vergänglichkeit hinweisen, verbinden sich anspielungsreiche mythologische Themen mit Zeichenspuren der Gegenwart.

Im Obergeschoss des Hauptgebäudes werden unter dem Titel "Modellversuche 1+2" Arbeiten von Gerd Rohling, Alfred Keller, Hans-Peter Feldmann, Jochen Alexander Freydank und anderen präsentiert. Der in Vitrinen präsentierte "Kollektion" farbiger Objekte von Rohling stehen hier die naturgetreuen, hundertfach vergrößerten Insektenmodelle Kellers gegenüber.

Die aktuelle Präsentation in den Rieckhallen setzt Werke vorwiegend aus der Friedrich Christian Flick Collection in einen Dialog mit Werken Bruce Naumans. Das Museum zeigt diese Sammlung mit ihren rund 2000 erstklassigen Werken zeitgenössischer europäischer und nordamerikanischer Kunst seit 2004 in wechselnden Ausstellungen.