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Eröffnung: 14.7.2007, 11.00 Uhr

Die uns heute bekannte Version des französisch/italienischen Feenmärchens „La Belle et la Bête", das auf der antiken Erzählung von „Amor und Psyche" basiert, verfasste die Schriftstellerin Jeanne-Marie Leprince de Beaumont und publizierte es 1756. Als Erziehungsroman für junge Mädchen gedacht, beschreibt es die demütige und geduldige Liebe eines wunderschönen Mädchens zu einem äußerlich grässlich erscheinenden Untier. Das Märchen thematisiert die immer wieder gestellte Frage und die nicht enden wollende Suche nach dem wahren Schönen. Nur die Liebe ermöglicht die Erkenntnis innerer Schönheit, und entlarvt die optischen Verwirrungen, Täuschungen und Verführungen, die die äußerlich ästhetischen und sinnlichen Reize der irdischen Welt bieten. Es ist ein kulturgeschichtlich brisantes Thema abendländischer Kunst.

Nicht nur das opulente 17. und 18. Jahrhundert liebte die Schönheit des Scheins, im gleichzeitigen Wissen um deren Vergänglichkeit und Verblendung. Auch heute werden Schönheit bzw. Hässlichkeit kontrastiv aufeinander bezogen. Sie steigern sich wechselseitig zur makellosen Engelhaftigkeit einerseits und moralisch verdammenswerten Monstrosität andererseits. Schönheit und Hässlichkeit werden meist durch ungleiche Paare, oft nach Vorbild antiker mythologischer Götter, veranschaulicht. Sie ziehen einander an und bekämpfen sich zugleich. Diese Interaktion erzeugt harte Kontraste (Schein und Sein, Begehren und Zurückweisung, Devotion und Verachtung, Tugend und Bosheit).

Gezeigt werden mythologische Szenen, Allegorien und Alltagsszenen, die die unterschiedlichsten Beziehungen zwischen den so kontrastierenden Gegensätzen verdeutlichen. Werke aus dem Sammlungsbestand der Residenzgalerie Salzburg und zahlreiche Leihgaben aus dem In- und Ausland, darunter Gemälde und Graphiken namhafter Künstler verdeutlichen die Vielfalt des Themas.

Kuratorin: Gabriele Groschner, Residenzgalerie Salzburg

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Die Schöne und das Ungeheuer
Geschichten ungewöhnlicher Liebespaare
Kuratorin: Gabriele Groschner

Werke von Carl Joseph Agricola, Eugène Delacroix, Francisco de Goya, Max Klinger, Hannah Höch, Alfred Kubin ...