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In der vierten Einzelaustellung mit Djawid C. Borower zeigt die Galerie Andreas Binder neue Gemälde aus dem Zyklus “Pictures of Times”.

Djawid C. Borower ist ein “pictor doctus”. Das ist genau kein Gegensatz zur Lust am Schaffen und Schauen. Gerade weil er ein gelehrter Maler ist, sind die Bilder, die er sich und dem Betrachter macht, so aufgefüllt mit Sinnlichkeit und Präsenz. Sie heucheln keine Spontaneität. Sie sind ganz unverhüllt Resultate der Vereinigung von Genauigkeit und Verspieltheit, von Kalkül und Farbe; denn sie flirten nur mit der Vorhersehbarkeit, die dem Seriellen scheinbar innewohnt: Sie sind wahre Verführer, weil sie nie da anfangen und enden, wo ihre physische Grenze im Raum markiert wäre.

Djawid C. Borowers zentraler Ansatz ist die Verschränkung von Text und Bild, die Schaffung „poetischer“ Bildräume, die von der Spannung von Sprache und Malerei lebt.

In seiner Serie „Pictures of Time“ kommt der Zeit dabei eine besondere Bedeutung zu. Borower zeigt in seinen Zeitemblemen eine Art innere Zeit, die keiner äußeren Sekundenmechanik folgt, sondern Bewusstseinsvorgänge zu reflektieren scheint. Die Zeit ist bei Borower eine Sprache, die eine eigene Geschichte erzählt und gemeinsam mit Bildinhalten und Texten einen assoziativen Bildraum schafft.

„In unserem Zeitempfinden verläuft Zeit diskontinuierlich, sprunghaft. Sie ist voller Brüche und Lücken und in einem umfassenden Sinn wiederum zyklisch, repetitorisch, symmetrisch. Zeitbewusstsein ist an das Konstrukt der Identität gebunden. Verschwindet dieses Konstrukt in den Akten der Selbstvergessenheit wird auch das Zeitbewusstsein suspendiert.“ (Djawid C. Borower)

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