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..über den Nutz- und Ziergartenbau, über das Urnenfeld bei Brampton, das Anlegen künstlicher Hügel und Berge, die von den Propheten und heiligen Evangelisten erwähnten Pflanzen, die Insel Tinos, die altsächsische Sprache, die Antworten des delphischen Orakels, die von unserem Erlöser gegessenen Fische, die Gewohnheiten der Insekten, die Falknerei, einen Fall von Altersfreßsucht, die Erfindung der Zeit und das Zeitlose, über Clowns, Schiffsbauchlinien, die Interessen eines Hutmachers, das Verhalten von Stehaufmännchen, die Schönheit, Gesamtkunstwerke, Sachen tragen, siamesische Zwillinge, die Amore, Hände, die knoten und noch manch anderes mehr..

Die Künstlerin Kalin Lindena hat für die aktuelle Ausstellung im Kunstverein Springhornhof die Zusammenarbeit mit kongenialen Künstlerfreunden Hanna Brandes, Dominik Bednarek und Alex Müller gesucht. Der Ausstellungstitel – mit Sicherheit einer der längsten der Kunstgeschichte - deutet auf eine Ausstellung hin, die ihrem Wesen nach weitläufig und grenzenlos ist und deren Werke eigentümliche und paradoxe Geschöpfe sind.

Eine Gemeinsamkeit der beteiligten Künstler ist – mal abgesehen davon, dass sie alle zu den „Thirtysomethings“ gehören und zu einem bestimmten Zeitpunkt in Braunschweig studiert haben - dass sie die unterschiedlichsten Einflüsse aus Kunst und Alltag, Gegenwart und Kunstgeschichte in ihrer Kunst integrieren, verarbeiten und in eine neue Bildsprache überführen.

So überlagern sich bei Kalin Lindena Eigenes und Vorgefundenes, etwa indem sie Teile der Architektur mit farbig changierenden Schichten aus Seidenpapier überzieht oder raumhohe Skulpturen mit den Balken im Ausstellungsraum korrespondieren lässt. In den Objekten von Hanna Brandes werden alltägliche Dinge, wie eine Clownsnase, eine Tasse oder ein Möbelstück, so kombiniert, dass sie kleine, sowohl humorvolle als auch beklemmende Geschichten zu erzählen beginnen. Alex Müllers Malerei zeichnet sich durch einen offenen Umgang mit den Materialien aus: Zusammengenähte Stoffe oder Tücher dienen als Malgründe, gemalt wird mit Acrylfarbe, Tusche, Bleiche oder mit Steppnähten. Mittels dieser Techniken, die dem Zufall viel Raum geben, malt Alex Müller Erinnerungsporträts von Freunden oder Zwitterwesen zwischen Mensch und Tier. Auch Dominik Bednarek lässt uns Gewöhnliches mit neuen Augen sehen. Eine Sammlung von gefundenen und selbst angefertigten Spielzeugschiffen aus Plastik oder Metall, sowie Modelle von Schiffsrümpfen aus Holz und Pappe, lehrt uns das kindliche Staunen über die Schönheit von Schiffsbauchlinien und den Reichtum persönlicher Erinnerungen.

Alle Künstlern teilen einen poetischen Standpunkt, der nicht so sehr in Kategorien der Bildbedeutung denkt, sondern vielmehr uns – dem Publikum – ein Spiel der Bilder, Zeichen und Objekte offeriert, mit dem Erinnerung, Fantasie und individuelle Vorstellung des Betrachters aktiviert werden.

Gefördert durch das Land Niedersachsen

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Dominik Bednarek, Hanna Brandes, Kalin Lindena, Alex Müller