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Donata Benkers Bilder zeigen Konstellationen von Natur und Technik, diese vorrangig in Form von Architektur. Auffallend ist trotz ihrer Zeugnisse, die noch dazu einen gerade erst benutzten Eindruck machen, die Abwesenheit von Menschen. Ebenso sind der dargestellten Natur keine Tiere beigefügt.

Kontraststark gehen dunkle Bildpartien in helle über, wobei letztere meistens sogar deutlich überbelichtet wirken. Zu der Strahlkraft der Bilder tragen aber auch unübersehbar die leuchtend satten Farben bei.

Die Verschränkung von Natur und Zivilisation ist sowohl im bloßen inhaltlichen Arrangement als auch bildlich surrealistisch umgesetzt. So wird zum Beispiel eine Rolltreppe in eine waldartige Umgebung versetzt oder Gebäude scheinen ver- und durchwachsen mit der umgebenden Flora. Aber es sind auch gewohntere Motive zu sehen, wie ein Haus oder Auto am Waldrand und wenngleich sich hier die Gegensätze nicht regelrecht durchdringen, muten sie doch komplementär verbunden an.

Anscheinend sind die inhaltlichen Elemente, die Donata Benkers Bilder bestimmen, offen und zugänglich, jedenfalls wird der Blick des Betrachters mit spürbarer Leichtigkeit in die Szenerien aufgenommen. Dabei sind die anziehenden farblichen Eindrücke von der Art und Intensität eines Naturschauspiels sicherlich förderlich. Irritation verursacht jedoch die allgemeine Menschenleere angesichts der ganz offensichtlich erst kürzlich hinterlassenen Gebäude und Utensilien.

Durch die irgendwie vollzogene Extraktion jeglicher Protagonisten wirken die Szenerien seltsam in Schwebe und zeitlos. In Ermangelung eines Plots und somit quasi auf ein schieres Bühnenbild reduziert, entstehen visuelle Ambivalenz und eine inhaltliche Geladenheit hinsichtlich dem möglichen vorherigen und nachherigen Geschehen. In diesem Interim vermitteln die Orte Donata Benkers ein allgemeines Innehalten, rufen gleichzeitig beim Betrachter Assoziationen zur Handlung hervor oder sie werden in ihrem Wesen als Leere und reines Spannungsfeld erkannt.

Diese also auch geistigen Räume unterscheiden sich von der klassischen Landschaftsmalerei und deren verklärter „Bildwerdung einer Innenwelt“, weil sie ebenso als die autonomen Gestalten einer „Außenwelt“ - ohne dräuende seelische Einblendung - wahrgenommen werden können. Dieser Ausgewogenheit entspricht die Verbindung von Natur und von Menschen erschaffenen Dingen in Donata Benkers Bildern. Weder ist es Technik, die Natur vergewaltigt, noch Natur, die die Welt postapokalyptisch zurückerobert und verschlingt. Die teilweise durchsichtigen Formen von Zivilisation und Pflanzenwelt in Benkers Bildern scheinen sich vielmehr versöhnlich zu kombinieren. Wie lumineszente Zeugnisse dieser Fusionen wirken die überlichteten Übergangsbereiche. Dem Betrachter wird hier mithin der Durchblick auf die gemeinsame zugrunde liegende Matrix nahegelegt.

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Donata Benker
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