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Vom 01. bis zum 22. Dezember findet, in Zusammenarbeit mit der Galerie Raum 21, zum zweiten Mal die größte LowBrow Ausstellung Europas in Hamburg statt. Nach dem großen Erfolg der ersten „Don’t Wake Daddy“-Aus- stellung im letzten Dezember diesmal mit mehr Künstlern, mehr Werken und verteilt auf 2 Galerieräume.

„Don’t Wake Daddy II“ – seid schön leise, es ist ein sehr produktiver Schlaf, den Daddy da gerade hat, und ca. 60 internationale Künstler sind eingeladen, über seine Träume zu spekulieren. Denn „Don’t Wake Daddy 2“ ist der Titel der größten Lowbrow Art Gruppenausstellung in Europa. Was in den USA längst die Kreise der Punk-, SF-Comic- und Southern California Hot Rod-Subkulturen verlassen hat, ist hier in Deutschland immer noch weitgehend unbekannt, da bislang kaum ein amerikanischer Lowbrow Künstler außerhalb seiner Landesgrenzen ausgestellt hat.

Durch »Don’t Wake Daddy II« wollen die Kuratoren Heiko Müller und Ralf Krüger das deutsche Publikum mit einer größtmöglichen und verschiedenartigen Auswahl an Werken vertraut machen. Diesmal sind auch Bilder in größeren Formaten zu sehen und einige Künstler werden mit mehreren Werken vertreten sein. Daher lohnt sich der Weg in beide Ausstellungsräume um den kompletten Überblick zu bekommen.

Bilder der Ausstellung

Lowbrow Art (oder Pop Surrealsim)

Der Versuch einer Definition

Kurz vorweg: Die Lowbrow Art oder Outsider Art, oder wie es jetzt immer verstärkter genannt wird: der Pop Surrealsim, hat sich innerhalb kürzester Zeit mehr und mehr auf dem Kunstmarkt etabliert und erfährt dort eine immer größere Bedeutung. Die neuen Namen für diese Kunstrichtung zeigen deutlich auf, dass sich jene in den letzten Jahren immer vielschichtiger entwickelt hat und das Arbeitsfeld der Künstler weiter und weiter gesteckt ist. Nicht nur malerische oder zeichnerische Aspekte fließen ein, sondern auch verstärkt grafische Tendenzen sind in jüngster Zeit auszumachen.

Diese eigentlich nicht wirklich zu definierende Kunstform hat sich abseits des „normalen“ Kunstmarktes entwickelt. Künstler die sich nicht dem Diktat der Museen und großen Galerien beugen wollten, fingen an, in meist cartoonesken, comichaften Bildern, über das zu malen was sie wirklich bewegte. Dazu gehörten eben auch Autos, Frauen und Rock’n’Roll. Von den technischen und gestalterischen Fähigkeiten her unterschieden sich diese Künstler nicht von ihren normalen Kollegen, aber die Kunstszene mit ihrem elitärem Gehabe war nicht ihre Sache. Hochgezogene Augenbrauen beim Betrachten der Kunst schienen ihnen nicht angebracht, die Braue blieb unten. LowBrow eben.

Heute sind viele Künstler des Genres längst etabliert, und viele Hollywood Stars schmücken sich mit ihren Werken und erscheinen auf ihren Vernissagen. Die Zeiten ändern sich !!

Lowbrow ist als Kunstrichtung langsam aus den amerikanischen Subkulturen der 50er Jahre bis heute hervorgegangen. Sucht man die Ursprünge von Lowbrow, so fängt man am besten bei den mittlerweile altehrwürdigen Surf- und Hot Rod-Bewegungen an und schaut dann, was der Stein alles mitgenommen hat, sobald er ins Rollen geraten ist: SF-Fernsehserien, psychedelische Rockmusik, Softpornos, Animes usw. Wer billige Monsterfilme aus den Sechzigern kennt, Cartoons von Robert Crumb gelesen oder sich einmal mit amerikanischen Werbeplakaten aus den letzten zwanzig, dreißig Jahren beschäftigt hat, dem dürften die Lowbrow-Welten einigermaßen vertraut vorkommen. Das war praktisch der Anfang einer Emanzipation der Illustrative, die dadurch ihren Weg in die Galerien und Museen fand. Abgeschlossen ist dieser Weg noch nicht, aber auch dank der Lowbrow Art schon ein gutes Stück weiter.

Zusammengefasst unter dem Begriff „Lowbrow“ wurde das Ganze zum ersten Mal 1979 von Robert Williams, der damals der Überzeugung war, dass keine renommierte, anspruchsvolle (sprich: „High Brow“) Galerie Platz für seine Bilder aufbringen würde. Heute ist Williams Herausgeber des Juxtapoz-Magazins, und die Künstler, die er darin veröffentlicht, verkaufen ihre Werke längst nicht mehr im Untergrund.

In gewisser Art und Weise kann man Lowbrow auch als einen Vorläufer und Wegbereiter der Streetart sehen, denn auch hier entstand alles aus der Energie der Straße und der Verweigerungshaltung gegenüber dem „normalen“ Kunstbetrieb. Heute kreuzen sich oft die Wege der alten und der neuen Bewegung und die Grenzen scheinen fließend. Gary Baseman z. Bsp. ist auf beiden Gebieten anerkannt und etabliert. Aber nicht nur gegenseitiger Respekt ist heute angesagt, längst haben viele Lowbrow Künstler die teuren Galerien und die Museen erobert und verkaufen dort ihre Kunst oder stellen sie aus. Trotzdem ist in der jüngeren Lowbrow Bewegung noch genug Wut, Ungeduld und Verweigerung zu spüren, die das Ganze am Leben erhält. Und etwas hat man der Streetart-Szene voraus. Man hat sich in gewisser Weise etabliert, dabei aber auch immer wieder weiter entwickelt und neu erfunden. Dieser Prozess steht der neueren Szene noch bevor !!!

Der größte Teil der Lowbrow Kunstwerke sind Gemälde, aber auch Plastiken, Skulpturen und Spielzeug werden gern gezeigt. „Don’t Wake Daddy 2“ wird also ein hochklassiges Sammelsurium aus Malerei, Zeichnung und Skulpturen und zeigt einige der besten und angesagtesten Künstler des Genres.

Alle Bilder der Ausstellung sind hier zu sehen: www.flickr.com/photos/dontwakedaddy

Ein Fernsehbericht auf NDR 3: www.youtube.com/watch?v=RDyR03VHFuw

Podcast vom Hamburger Abedblatt: www.diewelpen.de/ilive/ilive_podcast25.mp3

Hier der Link zur Galerie "Raum 21": www.RAUM21.net

Hier eine Liste der teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen: Aaron Nather (USA), Angie Mason (USA), Alex Diamond (D), Anthony Ausgang (USA), Anthony Pontius (USA), Benjamin Güdel (CH), Brendan Danielsson (USA), Cailan Burns (AU), Carolin Loebbert (D), Charles Glaubitz (MX), Chrigel Farner (CH), Chris Mostyn (USA), Chris Pottinger (USA), Colin Johnson (USA),Dan May (USA) , Danielle de Picciotto (D), David Chung (USA), Felix Diaz (ESP), Foi (MX), Femke Hiemstra (NL), Fred Stonehouse (USA), Gary Baseman (USA), Gregory Jacobsen (USA), Heiko Müller (D), James Riches (AU), Jason Proudler (USA), John Casey (USA), Johnny Yanok (USA), Joseph Daniel Fiedler (USA), Justin DeGarmo (USA), Kathleen Lolley (USA), Kim Scott (USA), Leendert Masselink (NL), Marcus Schäfer (D), Mark Elliott (USA), Martin Wittfooth (USA), Mia Mäkilä (S), Michael Slack (USA), Mike Burnett (USA), Moki (D), Nathalie Huth (D), Paul Chatem (USA), Ron English (USA), Ryan Heshka (CAN), Skot Olsen (USA), Thinkmule (USA), Thorsten Hasenkamm (D), Thorsten Passfeld (D), Travis Louie (USA), Van Arno (USA), Wolfgang Sangmeister (D)

only in german

Don't Wake Daddy II

mit Aaron Nather, Angie Mason, Alex Diamond, Anthony Ausgang, Anthony Pontius, Benjamin Güdel, Brendan Danielsson, Cailan Burns, Carolin Loebbert, Charles Glaubitz, Chrigel Farner, Chris Mostyn, Chris Pottinger, Colin Johnson, Dan May, Danielle de Picciotto, David Chung, Felix Diaz, Foi, Femke Hiemstra, Fred Stonehouse, Gary Baseman, Gregory Jacobsen, Heiko Müller, James Riches, Jason Proudler, John Casey, Johnny Yanok, Joseph Daniel Fiedler, Justin DeGarmo, Kathleen Lolley, Kim Scott, Leendert Masselink, Marcus Schäfer, Mark Elliott, Martin Wittfooth, Mia Mäkilä, Michael Slack, Mike Burnett, Moki, Nathalie Huth, Paul Chatem, Ron English, Ryan Heshka, Skot Olsen, Thinkmule, Thorsten Hasenkamm, Thorsten Passfeld, Travis Louie, Van Arno, Wolfgang Sangmeister