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press release only in german

Wie nehmen wir unsere Umgebung wahr? Was nehmen wir von unserer Umgebung wahr? Verlaufen Wahrnehmungsprozesse hierarchisch? Fragen wie diese sind Forschungsgegenstand von Philosophie und Humanwissenschaften, und die bildende Kunst unternimmt es seit dem 20. Jh., durch inszenatorische Eingriffe unserer Rezeption neue Perspektiven zu erschließen.

Die Arbeit I LIKE TO WATCH MYSELF EXIST, die bei uns erstmals öffentlich zu sehen ist, entzieht sich der Festlegung auf ein definiertes Genre. Ist es ein Videofilm oder ein illustriertes Hörstück, das Dokument einer künstlerischen Standortbestimmung oder autonomes Kunst-Stück, das auf einer Metaebene die Prozesse weitertreibt, die das Werk von Doris Lasch und Ursula Ponn bestimmen? Wir sehen eine Abfolge von Standbildern, die teils (bild-) technische Abläufe zeigen, teils Aufnahmen von Rauminszenierungen und Film-Stills der Künstlerinnen. Wir hören ein Zwiegespräch, dass sich inhaltlich spontan zu entwickeln scheint, doch daran lässt uns der Sprachduktus zweifeln. Wenn die Arbeit denn Dokument ist, dann für das Uneindeutige, Rätselhafte, das uns auch in den anderen Arbeiten begegnet.

Der SCREEN dominiert die Eingangssituation unserer vom Architekten Peter Haimerl gestalteten Räume. üblicherweise nutzen Künstler den drei auf vier Meter großen Detektivspiegel als halbtransparente Trägerfläche für bewegte Monitorbilder. Doris Lasch und Ursula Ponn haben den hinter der Glasfläche liegenden Technik- und Abstellraum als einen Ort gestaltet, der diffuse Assoziationen an das verlassene Aufnahmestudio eines Spions oder Spähers weckt.

Zu bestimmen, was ein Innen und ein Außen unterscheidet, zu zeigen, wie ein Raum allein durch perspektivische Eingriffe, die unseren Blick lenken, zur Bühne gerät, ist spannende Gemeinsamkeit der drei weiteren Filme, die einen, so man sich auf sie einlässt, staunen machen.

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Doris Lasch / Ursula Ponn
Ort: spiegelSCREEN