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Mit der sachlichen Distanz eines beobachtenden Blicks erkunden die Film-, Video- und Fotografiearbeiten von Doris Lasch und Ursula Ponn die subtilen Grenzen zwischen authentischer und inszenierter Wahrnehmung. Ausgangspunkte sind alltägliche Orte, Situationen und kleine Details, deren genaue Herkunft immer im Verborgenen bleibt. Entgegen der filmischen Erzählweise, die durch Montage die Bilder in Bewegung versetzt, erinnern die Filme der beiden Künstlerinnen aufgrund ihres statischen Charakters eher an Fotografien. In Ausstellungen gehört jedes einzelne Element, sei es fotografisch, filmisch oder real, zu einer dreidimensionalen poetischen Erzählstruktur, wobei jeweils der Titel den Anstoß für Assoziationen gibt. Die Ausstellung "Die Identitäten der Antihelden" besteht aus einem 16mm Film, der Leute zeigt, die auf einen Sonnenuntergang warten. Neben dem Film ist ein echter Lorbeerkranz platziert, der ambivalente Ideen hervorruft. Handelt es sich um einen Verweis auf eine Beerdigung oder eher eine Siegesfeier? Als Kontrapunkt zum Geschehen im Film, wo die Menschen sich im Freien befinden, entführt eine schwarz-weiß Fotografie den Blick in ein bizarres Interieur, gefüllt mit Einrichtungsgegenständen und Pflanzen. Ein weiteres Element bildet der Blick, den das tatsächliche Fenster des Ausstellungsraums nach Außen eröffnet. Der subjektive Blick des Betrachters wird in das Netzwerk der Symbole und Bezüge integriert und funktioniert als deren wichtigste Verbindung. Die Künstlerinnen spielen mit dieser Art von offenen poetischen Strukturen, wo unterschiedliche Zeit- und Raumebenen einander überlagern und wechselnde Standpunkte immer wieder neue Bedeutungen erzeugen.

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Doris Lasch / Ursula Ponn
Die Identitäten der Antihelden