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11/10 – 06/02/2022

Earth Beats

«Earth Beats» ist ein künstlerisches Plädoyer zum Schutz der Erde und ihrer natürlichen Ressourcen, erwachsen aus der Dringlichkeit der Gegenwart. Die Natur ist über die Landschaftsmalerei fest in der Kunstgeschichte verankert. Während wir ihr in Werken vergangener Jahrhunderte weitgehend als idyllische Szenerie begegnen, tritt sie seit den 1970er-Jahren immer deutlicher als durch Menschenhand bedrohte und gleichzeitig schützenswerte Instanz auf. Was sehen wir im Gemälde einer Moorlandschaft von Robert Zünd, was er nicht sah? Und schätzen wir auch den dokumentarischen Wert einer farbigen Gletschermalerei aus der Zeit vor der Fotografie? Die Ausstellung zeichnet die künstlerische Auseinandersetzung mit dem «Blauen Planeten» und seiner Verletzlichkeit nach. Die ideengeschichtliche Entwicklung spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie zukunftsorientierte Szenarien der nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen.

Gezeigt werden rund 120 Werke von Lothar Baumgarten, Vaughn Bell, Bernd und Hilla Becher, Joseph Beuys, Ursula Biemann, Nomin Bold, Laurence Bonvin, Herbert Brandl, Julian Charrière, Edward Theodore Compton, Gustave Courbet, Tony Cragg, Buby Durini, Thomas Fearnley, Peter Fischli David Weiss, Francesca Gabbiani, Ludwig Hess, Cornelia Hesse-Honegger, Ferdinand Hodler, Anna Jermolaewa, Ruth Kaaserer, Mikhail Karikis & Uriel Orlow, Armin Linke & Giulia Bruno & Giuseppe Ielasi, Richard Long, Marcus Maeder, Maurice Maggi, Ana Mendieta, Conrad Meyer, Johann Heinrich Meyer, Otto Morach, Harald Naegeli, Walter Niedermayr, Katie Paterson, Albert Renger-Patzsch, Oliver Ressler, Germaine Richier, Ed Ruscha, David Shrigley, Jules Spinatsch, Johann Gottfried Steffan, Annelies Štrba, Thomas Struth, Vivian Suter, Félix Vallotton, Auguste Veillon, Hans Beat Wieland, Caspar Wolf, Robert Zünd.

Die Kuratorinnen Sandra Gianfreda und Cathérine Hug haben Werke aus der Kunsthaus-Sammlung und Leihgaben, ausgehend von den Elementen Erde, Luft, Wasser und Feuer, in einem assoziativen Parcours versammelt, der sich nicht auf den Chipperfield-Bau des Kunsthauses beschränkt, sondern über die von Olafur Eliasson mit Kunst gestaltete Passage und den «Olivestone» von Joseph Beuys im Müller-Bau bis ins Herz des Moser-Baus führt und in einem «Gletscherraum» endet.

Im Rahmen der Ausstellung haben sich die Kuratorinnen Sandra Gianfreda und Cathérine Hug statt für einen konventionellen Katalog für einen Podcast entschieden. In zwölf Episoden kommen namhafte Expert:innen aus vielen Wissensgebieten zu Wort: der Schriftsteller Philipp Blom, die Designerin Orsola de Castro, der Kulturwissenschaftler T. J. Demos, die Klimaaktivistin Hanna Fischer, die Kuratorinnen Sandra Gianfreda und Cathérine Hug, der Anthropologe Jeremy Narby, der Ökonomie-Nobelpreisträger William D. Nordhaus, der Gletscherforscher Samuel Nussbaumer, die Managerin Génica Schäfgen, die Globalisierungskritikerin Vandana Shiva, die Biologin Simone Sommer und der Sozialwissenschaftler Harald Welzer. Marcus Maeder kreierte als Tonkünstler den Jingle; Redaktion und Produktion durch Christoph Keller, podcastlab.

Earth Talks – Veranstaltungsreihe

Im Vorfeld der Ausstellung (19.8. – 23.9.) lud das Kunsthaus zur interdisziplinären Veranstaltungsreihe ein. Namhafte internationale Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Klimaforschung, Forstwissenschaft, Wirtschaft, Städtebau, Mobilitätsforschung, Technologie und Philosophie sowie aus dem kritisch engagierten Film und der Literatur debattierten über Fragen von Naturschutz und Nachhaltigkeit. Dabei standen Wissensproduktion und das Erforschen konkreter Lösungsansätze im Mittelpunkt. Das Publikum wurde aktiv einbezogen, die Events im Livestream übertragen.