Galerie Kamm

Rosa Luxemburg-Str. 43/45
10178 Berlin

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artist / participant

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"....several things dovetailed in my mind, & at once it struck me, what quality went to form a Man of Achievement especially in Literature which Shakespeare possessed so enormously - I mean NEGATIVE CAPABILITY, that is when man is capable of being in uncertainties, mysteries, doubts, without any irritable reaching after fact & reason - " John Keats

Die Galerie Kamm freut sich, den amerikanischen Künstler Edgar Arceneaux mit seiner zweiten Einzelausstellung mit dem Titel “Negative Capability. The Michael Jackson Project“ in der Galerie zu präsentieren. Edgar Arceneaux’s hochkomplexe Installationen aus Zeichnungen, Fotografien und Skulpturen vernetzen amerikanische mit europäischer Kultur, knüpfen mit linguistischen Strategien nonlineare Verbindungen von Pop- und Hochkultur aus den unterschiedlichsten Jahrhunderten und fordern auch vom Betrachter “negative capability“.

Berühmte Maler wie Michelangelo Caravaggio und Jacques-Louis David treffen in der Ausstellung auf Michael Jackson und den Elefantenmenschen. Ihre Gemeinsamkeiten sieht Edgar Arceneaux in der Geschichte, Mythologie und Transformation von tragischen Subjekten und der Form der Repräsentation davon.

Ausgangspunkt war für Edgar Arceneaux das berühmte Gemälde “David und Goliath“ von Caravaggio, auf dem sich Caravaggio als geköpfter Goliath selber portraitiert hat. Der junge David hält den Kopf in der Hand und seine Armhaltung ähnelt der des jungendlichen Michael Jackson, als dieser seine Muskeln vorführt. Das Bild, entnommen aus dem Booklet der 1995 erschienenen Compilation “HISTORY. Past, Present, Future, Book 1“ von Michael Jackson, ist eines von vielen, die die Geschichte Jacksons erzählen sollen. Die “Dancing Machine“, ein Symbol der Anfänge unserer technologisierten Welt, zeigt sich in dem Booklet auch als Baby, benützt das Bild, um seine eigene Geschichte zu manifestieren, die uns etwas zeigen soll, enthüllen soll, das nicht mit seiner Transformation in Einklang zu bringen ist. Ähnlich verhält es sich bei Jacques-Louis David, ein Kämpfer für die französische Revolution, der die Bedeutung der französischen Revolution mit drei Portraits einzufangen versuchte. Das Bekannteste ist der tote Marat in der Badewanne, der dadurch Repräsentant für eine politische Umwälzung wird, die an sich nicht zu repräsentieren ist.

Diese Tragödien von Genies, enthauptet, entwurzelt und getötet, verbindet Edgar Arceneaux in ein komplexes Netz von Beziehungen, die er von der Sprache ableitet. Die Muster, die dabei entstehen, findet er in der Beziehung zwischen Wörtern und Bildern, Signifikant und Signifikat. Das erlaubt ihm Sprünge zu machen, die nicht von der Linearität bestimmt sind. Edgar Arceneaux zeigt uns etwas, das nicht gezeigt werden kann.

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