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Der amerikanische Künstler Eduardo Kac (*1962 in Brasilien) beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Biotechnologie. In der Galerie [DAM[Berlin zeigt er die Serie „Natural History of the Enigma“, in deren Zentrum eine transgene Pflanze steht, die er in Zusammenarbeit mit der University of Minnesota entwickelt hat. Auf den ersten Blick sieht die „Edunia“ aus wie eine normale Petunie, eine Alltagszierpflanze. Doch die hellrosa Blume mit den rötlichen Adern trägt die Gene des Künstlers in sich und erinnert auch in ihrer Farbigkeit an menschliches Fleisch und Blut. Sie ist eine Hybridpflanze, das Produkt einer Genmanipulation. Die Genforschung, die unser Leben zukünftig nachhaltig und irreversibel verändern wird, findet bisher weitestgehend hinter verschlossenen Türen von Labors statt. Mit seiner Arbeit holt Kac das Thema in den öffentlichen Raum und stellt die weiteren Entwicklungen zur Diskussion. Wer darf neue Lebensformen schaffen und zu welchem Zweck? Welcher Kategorie entspricht dieses neue Hybridgewächs: bezeichnen wir es trotz menschlichen Erbguts noch immer als „Pflanze“? Für „Natural History of the Enigma“ erhielt Eduardo Kac 2009 die Goldene Nica der Ars Electronica.

Kac hat u. a. ausgestellt im Maison Européenne de la Photographie, Paris; Kunsthalle Kiel; Oi Futuro und Museum of Modern Art, Rio de Janeiro; OK Contemporary Art Center, Linz; InterCommunication Center (ICC), Tokio; Seoul Museum of Art, Korea. Seine Arbeiten sind u.a. in folgenden Sammlungen zu finden: Museum of Modern Art, New York; ZKM, Karlsruhe, und im Museum of Modern Art in Rio de Janeiro. Eduardo Kac erhielt zahlreiche Preise u. a. 1998 den Leonardo Award for Excellence, ISAST, und 1999 den ICC Award in Tokio. Er lebt und arbeitet in Chicago, USA.