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Die kommende Ausstellung in der Generali Foundation ist Edward Krasiński gewidmet. Als einer der wichtigsten Protagonisten der Neo-Avantgarde Polens in den 1960er und 1970er Jahren wurde er bereits 2004 in der Ausstellung COLLECTED VIEWS FROM EAST OR WEST vorgestellt. Verankert im Surrealismus und Konstruktivismus, produziert der Künstler Mitte der 1960er Jahre Skulpturen, die gleichsam auf eine Linie reduziert sind. Ende der 1960er Jahre entdeckt er für sich ein handelsübliches, blaues Klebeband, das er fortan immer in 130 cm Höhe anbringt – jene künstlerische Markierung, die ihn bekannt macht.

Er schafft mit Witz und Ironie ein heterogenes und komplexes Werk, das zwischen Malerei, Skulptur und Installation oszilliert sowie performative Züge trägt. Auch während des kommunistischen Regimes in Polen ist Krasiński bereits früh bei internationalen Ausstellungen vertreten, darunter in Paris, New York und Tokio. Edward Krasiński (geboren 1925 in Łuck in der heutigen Ukraine) ist Mitbegründer der legendären Galerie Foksal in Warschau, einem der Hauptschauplätze seiner Arbeit.

Diese erste Retrospektive nach dem Tod des Künstlers im Jahr 2004 widmet sich zum einen den von Edward Krasiński in besonderer Weise gestalteten Ausstellungsdisplays.

Zum anderen beleuchtet sie seine in Zusammenarbeit mit dem Fotografen Eustachy Kossakowski entstandenen Selbstinszenierungen. Stückweise werden wichtige Ausstellungssituationen – darunter erstmals sein Beitrag zur Tokio Biennale 1970 – rekonstruiert: labyrinthartige Sockel, auf denen performativ anmutende Objekte arrangiert sind; dunkle Räume mit Skulpturen, durch Lichteffekte inszeniert; der Künstler mit selbstreferentiellen Zitaten seiner Werke. Ein wichtiges Arbeitsfeld stellte sein Studio dar, das er vom polnischen Konstruktivisten Henryk Stażewski übernommen, anfangs mit ihm geteilt und ab 1988 in ein eigenes künstlerisches Environment verwandelt hat.

Die Ausstellung kommt zustande durch großzügige Leihgaben des Muzeum Sztuki in Łódź, der Nationalmuseen Warschau, Wrocław und Poznán, sowie der Familie Krasiński, namentlich Anka Ptaszkowska und Paulina Krasińska, und der Foksal Gallery Foundation. Zusätzlich zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation.

Kuratorin: Sabine Breitwieser Assistenz-Kuratorin, Ausstellungskoordination: Bettina Spörr

Pressetext

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Edward Krasinski: Les mises en scène
Kuratoren: Sabine Breitwieser, Bettina Spörr