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Eröffnung: Freitag, 29. Januar 2016, 19 Uhr

Im 16. Jahrhundert entstand die Gattung des Schelmen- oder pikaresken Romans. Sein Hauptprotagonist ist der Schelm (pícaro) – ein Antiheld aus niedriger sozialer Schicht, der einfältig aber auch bauernschlau ist. Anstelle des im Roman üblicherweise männlichen Protagonisten fragt diese Ausstellung danach, welche Konventionen herausgestellt werden, wenn der Hauptcharakter die Schelmin – also eine weibliche (Anti-)Heldin – ist.

Angelehnt an das literarische Format des Schelmenromans bringt die Gruppenausstellung Werke zusammen, die sich um Perspektivverschiebungen und neue Gewichtungen von weiblichen Handlungsräumen drehen. Während die Gesellschaft bestimmte Rollenmuster anbietet, wählt die Schelmin stattdessen absurde Pfade, unangemessene Gesten sowie Strategien der Verspottung und der Unverschämtheit. Die an der Ausstellung beteiligten Künstlerinnen stellen somit soziale Stereotypen und normative Vorstellungen von weiblicher Identität humorvoll in Frage.

Die Ausstellung ist von Fanny Gonella und Stephanie Seidel kuratiert.