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Das Künstlerehepaar Annerose und Alois Riedl aus Schärding trägt seit Jahrzehnten eine Kunstsammlung von ganz besonderer Bedeutung zusammen. Finden sich in Künstlerhaushalten öfter zufällige Kollektionen von Werken, die mit Kollegen getauscht wurden, so zeichnet sich die Sammlung Riedl durch gezieltes und überlegtes Sammeln aus.

Mit dem Kennerblick des Malers und der Bildhauerin, einem profunden kunstgeschichtlichen Wissen und mit einer seltenen, kritischen Distanz zu Künstlerkollegen, sowie einer völligen Zurücknahme des eigenen künstlerischen Wollens ist eine vielschichtige Übersicht zur Kunst des 20. Jahrhunderts entstanden. Ein besonderer Schwerpunkt liegt bei der österreichischen Malerei und Skulptur nach 1945, ein großer Bestand an Arbeiten auf Papier bildet eine wichtige Ergänzung dieser Kollektion, die in Oberösterreich einmalig sein dürfte.

Kennzeichnend für die Sammeltätigkeit des Ehepaars Riedl ist ihre Beobachtung von Künstlern über Jahre. Und so verfügt die Sammlung über seltene Frühwerke später berühmt gewordener Maler und Bildhauer, die bereits auf das besondere künstlerische Potential verweisen. Als Beispiel sei Hans Staudacher genannt, der sowohl mit frühen Werken wie auch mit Arbeiten aus den letzten Jahren in der Sammlung vertreten ist. Neben international bekannten Namen, wie Arnulf Rainer, Hermann Nitsch oder Jürgen Messensee, behalten Annerose und Alois Riedl aber immer auch stille Talente, wie Ferdinand Stransky oder Johanna Dorn, im Auge, die mit ihrer künstlerischen Qualität überzeugen. Ein weiterer Sammlungsschwerpunkt liegt bei Malern aus Oberösterreich, hier zeigt sich die genaue Kenntnis der Szene über lange Jahre. Max Hirschenauer, Peter Bischof, Thomas Steiner oder Miriam Schwack seien als oberösterreichische Künstler genannt, die die Entwicklung der Malerei vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die jüngste Gegenwart verkörpern.

Nach einer Präsentation der skulpturalen Bestände in der Landesgalerie am Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz im Jahr 2002 bietet die Ausstellung „Eines zum Anderen. Bilder aus der Sammlung Riedl“ einen weiteren Blick in diese qualitätvolle und einzigartige Kunstsammlung. In enger Zusammenarbeit mit dem Ehepaar Riedl gelingt es, sechzig Jahre Entwicklung der Malerei in Österreich in all ihren Facetten – vom Informellen zum Surrealen, von Abstrakt-Expressivem zu Heftig-Figürlichem – darzustellen und dabei die besonderen Verdienste der oberösterreichischen Kunst zu verdeutlichen.

Mit fast 100 Arbeiten von 45 Künstlern bietet die im Museum Moderner Kunst in Passau gezeigte Ausstellung eine sehr umfassende Darstellung zur Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg, die in dieser Qualität und Vielfalt bisher noch nicht zu sehen war.

Für den Sommer 2009 ist eine weitere Präsentation dieser Sammlung im Stadtmuseum Bruneck, Italien, geplant.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

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Eines zum Anderen - Bilder aus der Sammlung Riedl