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Elfriede Stegemeyer (1908–1988) gehört bereits einer zweiten Generation von Pionierinnen der Moderne an - ein Jahr nach Paula Modersohn-Beckers Tod wird sie geboren. Vom fünften bis zum 21. Lebensjahr lebt Elfriede Stegemeyer in Bremen, wo ihr Vater als technischer Direktor für die Kaffee HAG tätig ist, die Firma von Ludwig Roselius, ihres Onkels mütterlicherseits

Schon während ihrer Ausbildung in Berlin und Köln zeichnet sich ein starkes Interesse an Strukturen und Vernetzungen ab, die sich durch ihr gesamtes künstlerisches Werk ziehen. Diese Vorliebe bietet eine plausible Erklärung für die abstrakten Bilderwelten der Elfriede Stegemeyer, die oftmals stark an Mikroskop-Aufnahmen biologischer Systeme oder Zellstrukturen erinnern. Netze, Durchbrüche, Gitter, Linien, Spiegelungen sind immer wiederkehrende Motive. Liegt ihr Schwerpunkt in den 30er Jahren auf der Fotografie, so konzentriert sich die Künstlerin ab 1945 unter dem Pseudonym elde steeg verstärkt auf Malerei und Zeichnung. Beeindruckend ist auch ihr frühes Engagement für den experimentellen Film.

Die Ausstellung, zu der auch ein Katalog erscheint, zeigt erstmalig die Bedeutung von Strukturbildungsprozessen im Gesamtwerk Elfriede Stegemeyers auf: Fotografien aus dem Frühwerk und Gemälde, Zeichnungen und dreidimensionale Objektbilder aus dem Spätwerk sollen visuelle Korrespondenzen herstellen. Auch der Experimentalfilm Kaleidoskop, der 1956 bei der Kulturfilmbiennale in Venedig eine Auszeichnung erhielt, wird in der Ausstellung zu sehen sein.

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Elfriede Stegemeyer
Doppelleben einer Avantgardistin

Ort:
Paula Modersohn–Becker Museum, Bremen