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Elisabeth Grübl studierte von 1990 bis 1996 bei Bruno Gironcoli an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Seit Beginn des Studiums gilt ihr besonderes Interesse dem Raum.

1996 hat Elisabeth Grübl das Studium mit einer Diplomarbeit abgeschlossen, deren formaler und inhaltlicher Ansatz im Ausstellungsprojekt in der Secession weitergedacht erscheint. Den vorgefundenen Raum der Akademie hat sie für ihre Diplomarbeit mit einem roten Teppich ausgelegt, die Türöffnung in diesen Raum mit einer Glasplatte transparent verschlossen. Ein Sinusgenerator erzeugte einen leisen Dauerton von 10.000 Hz. Für den Betrachter war der Raum abgeschlossen, nicht begehbar, nur von außen durch das Glas hindurch einsehbar.

In der Galerie der Secession ist abermals ein roter Teppich über den gesamten Raum verlegt, der von zwei Seiten einsehbar, aber von keinem Standpunkt aus in seiner Gänze überschaubar ist. Der Teppich liegt auf einem zweiten Boden, der ca. 1 m über dem Fußboden installiert ist. Dieser zweite Boden ist für den Betrachter der Installation nicht begehbar. Er verhindert den Zutritt in den Ausstellungsraum und schafft zwei unterschiedliche Raumebenen: einen Licht- und einen Dunkelraum. Unten, unter dem Teppich ist es dunkel, oben über dem Teppich, neonhaft hell.

Die Ausstellung in der Galerie verbindet Elisabeth Grübl mit einer Toninstallation im Grafischen Kabinett. Ein Sinusgenerator erfüllt den Raum mit 9.000 Hz. Der Ton bewirkt eine immaterielle Verklammerung der beiden Ausstellungsräume (Galerie und Grafisches Kabinett) über den Außenraum. Eine Schrifttafel an der Außenfassade der Secession transformiert den Ton in knappen, präzisen Worten in die Mitteilung: "9.000 Hz". Mit dem Teppich, dem Ton und dem Schriftzug sind es drei Standpunkte - zwei innen und eine außen, die den realen Zugang zur Installation Elisabeth Grübls ermöglichen. Konzeptuell bilden sie eine Einheit. Beispielhaft für die meisten Arbeiten Elisabeth Grübls, hat sie mit dem Ausstellungsprojekt in der Secession den Grenzbereich zwischen Architektur und Bildhauerei ausgelotet und durch subtile Interventionen in den gegebenden Innen- und Außenraum eine minimalistisch anmutende Rauminstallationen entwickelt.

Die Ausstellung in der Secession ist die erste große Einzelpräsentation der 1961 in Tamsweg/Salzburg geborenen Künstlerin.

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Elisabeth Grübl