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Das Bonnefantenmuseum präsentiert die erste Retrospektive von Elizabeth Peytons Œuvre auf dem europäischen Festland, auf der mit gut 90 Werken (Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Lithografien) aus den vergangenen 18 Jahren (1991-2009) eine Übersicht der Arbeit dieser Künstlerin geboten wird.

Von ihren ersten Porträts von Helden des 19. Jahrhunderts an bis zu aktuelleren Werken, die Bekannte und Freunde aus der Welt der Musik, Kunst, Mode und Literatur darstellen, präsentiert sich Elizabeth Peyton als eine zeitgenössische „Malerin des modernen Lebens“ im Sinne von Charles Baudelaire. Peytons Miniaturporträts erfassen den Zeitgeist in einer künstlerischen Sprache, die unverkennbar die urbane Sensibilität des späten 20. Jahrhunderts widerspiegelt.

Die Ausstellung, die mit Porträts von Napoleon Bonaparte, den Pop-Ikonen Sid Vicious und Kurt Cobain sowie dem Modedesigner Marc Jacobs beginnt, zeigt die Entwicklung hin zu einem zunehmenden Eklektizismus und Anachronismus bei Peytons Themawahl, die von ihrem persönlichen Freundeskreis bis zu von ihr bewunderten Vorgängern aus der Kunstgeschichte reicht, wie zum Beispiel Georgia O´Keeffe und Frida Kahlo. Viele dieser intimen Porträts aus Peytons Hand muten unwirklich an, da sie im krassen Widerspruch zum öffentlichen Star-Status vieler ihrer Modelle stehen. Peyton macht sie im wahrsten Sinne des Wortes klein, um eine wahrere Schönheit sichtbar zu machen.

Elizabeth Peyton gehört zu einer ausgewählten Gruppe von Künstlern, die zu Beginn der 90er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine einzigartige Mischung von Realismus und Konzeptualismus in ihren Arbeiten entwickelten. Peyton selbst kehrte bewusst zu der erzählenden Darstellung in der zeitgenössischen Malerei zurück. Ihr Werk ist an die französische modernistische Malerei des 19. Jahrhunderts von Gros bis Manet entlehnt und erinnert unmittelbar an das Werk von David Hockney, Alex Katz und Andy Warhol, von Letzterem vor allem an seine Porträts bekannter Persönlichkeiten. Peytons Hingabe an die Wiederbelebung einer neuen Art von populärer Kunst, die eine Brücke zwischen der Kunst und dem Leben zu schlagen versucht, ist echt, und ihr Werk atmet den Geist der heutigen Zeit. Dank ihrem Werk mit seinem kleinen Format und seiner dennoch großen Geste hat Elizabeth Peyton dem uralten Genre der Porträtmalerei neues Leben eingeblasen. In Zusammenarbeit mit dem New Museum in New York und dem Phaidon-Verlag ist ein Katalog mit dem Titel Live Forever: Elizabeth Peyton erschienen. Er enthält eine große Auswahl an Arbeiten, Fotos und Quellenmaterial der Künstlerin und ist im Museumsshop erhältlich.

Die Ausstellung Live Forever: Elizabeth Peyton wurde vom New Museum in New York organisiert. Allgemeiner Sponsor der Ausstellung ist Banana Republic, Hauptförderer ist die Turing Foundation. Der belgische Radiosender Klara ist Medienpartner der Ausstellung.