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Die Ausstellung konzentriert sich auf einen entscheidenden Aspekt in Noldes Werk: die Religion, mit der sich der Expressionist in allen Phasen seines Schaffens intensiv auseinandersetzte. Die über 70 Exponate - Gemälde, Aquarelle, Graphiken - werfen ein neues Licht auf seine spirituelle Bildwelt: die biblischen Legenden, die religiösen Visionen und die Bilder ekstatischer Sinnlichkeit zeigen, daß es Nolde nicht um Religion im herkömmlichen Sinne geht. Innerhalb dieser Thematik untersucht er existentielle menschliche Erfahrungen von Gut und Böse, von Sinnlichkeit und Askese, von Lebenslust und Leidensgeschichte. Mit den religiösen Bildern verbindet sich der entscheidende Wendepunkt in Noldes künstlerischer Entwicklung: er findet durch sie zu einer eigenen, ausdrucksstarken Bildsprache jenseits des Impressionismus. Die Exotik und die extreme Gefühlswelt der Heiligen-Legenden und Bibelszenen inspirieren Nolde zu einer eigenständigen, kontrastreichen und leuchtenden Farbigkeit. Die Dramatik in der Farbwahl und in der drastischen Charakterisierung seiner Figuren provoziert bis heute das Publikum. Im Zentrum der Kontroversen stand schon immer das monumentale neunteilige Werk zum Leben Christi (Nolde-Stiftung Seebüll), das zum erstenmal in Hamburg zu sehen ist. Die Hamburger Kunsthalle, die mit dem Triptychon der Maria Aegyptiaca ebenfalls ein Schlüsselbild besitzt, veranstaltet die Ausstellung gemeinsam mit der Nolde-Stiftung Seebüll. Zu deren bedeutendem Bildbestand wurden zahlreiche Leihgaben aus nationalen und internationalen Sammlungen zusammengetragen, sodaß sich ein neuer Blick auf Noldes figürliches Werk ergibt.

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Emil Nolde
Legende, Vision, Ekstase