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Die Galerie Klüser 2 eröffnet am 23. Mai, von 18 bis 21 Uhr, eine Ausstellung des Münchner Künstlers Endy Hupperich. Seit 2000 reist er in regelmäßigen Abständen nach Mexico, wo er 2002 und 2004 als Gastprofessor an der Escuela Nacional de Artes Plásticas-La Esmeralda (Mexico City) lehrte. Sein mehrfach ausgezeichnetes Werk wurde bereits international in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt.

Die Ausstellung „paraíso“ gibt nicht wieder, was seit Menschengedenken mit dem Begriff Paradies assoziiert wird, sondern beschäftigt sich mit dem globalen Phänomen, dass Werbestrategen bestimmte Assoziationen „miss-brauchen“. So wird der Internetbenutzer unter dem Suchbegriff „Paradies“ weder Adam und Eva, noch den Garten Eden vorfinden, sondern er wird eingeladen sich Bettengeschäfte, Backrezepte und leicht bekleidete Frauen anzusehen.

Es sind die Träume von einer schöneren, besseren Welt, die uns locken, die den Konsumenten reizen. Das „Paradies“ ist also für die Werbestrategen der ideale Begriff, voller Erwartungen, Bilder und Emotionen, die den Konsumenten über das eigentliche Ziel – in das neueste „Einkaufsparadies“ gelockt zu werden – hinwegtäuschen.

So bestimmen Corporate Branding, Wiedererkennungseffekte und ständige Reizüberflutung durch Werbung unseren Alltag. Wir sollen ständig verführt werden. In den Arbeiten von Endy Hupperich werden Zitate dieser Versuchungen miteinander verwoben. Das eine oder andere Motiv lässt sich erkennen, doch viele der Bildelemente sind kulturspezifisch und werden nur in ihrem Herkunftsland auf Anhieb verstanden. Der Künstler verschleiert, macht uns neugierig: eine mexikanische Werbung besagt: „Legittimo polvo de ven dinero“, man werfe sich das Pulver über die Schulter und der Geldsegen wird nicht auf sich warten lassen! Und was ist mit „churritos“ gemeint, das salzige Spritzgebäck oder vielleicht die Dame, die den Betrachter so vieldeutig anlächelt? Diese Art kulturspezifische Elemente und z.T. auch überregional verständliche Verlockungen aus der Werbung zu kombinieren, gibt dem Betrachter viele Möglichkeiten über sein persönliches Paradies und den eigenen Umgang mit diesem Begriff nachzudenken. Sie fordert auf hinter die Fassade zu sehen, gängige Mechanismen zu entdecken und zu erkennen.

Die intensive Auseinandersetzung mit der optischen Reizüberflutung in unserem Leben war für Endy Hupperich der Auslöser in eine Millionenstadt wie Mexico City zu gehen. Das charakteristische Neben– und Miteinander von Gegenwartskultur und historischem Kulturgut, der spürbare Globalismus sowie Chaos und Ursprünglichkeit im alltäglichen Leben spiegeln sich in seinen Arbeiten wieder.

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