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ENTRE PINDORAMA ist ein Ausstellungs- und Veranstaltungsprojekt, das einen Einblick in die unterschiedlichen Positionen zeitgenössischer brasilianischer Kunst geben möchte. Grundlegend hierfür ist eine Auseinandersetzung mit den Ideen der Antropofagia, einer kulturellen Bewegung des brasilianischen Modernismus, die in der kulturellen Praxis Brasiliens auch heute noch eine wichtige Rolle spielt. Die Strategie der Antropofagie, der „Menschenfresserei“, zielt auf kulturelle Aneignungsverfahren des Fremden: Das Andere wird verschlungen, dem eigenen Stoffwechselsystem zugeführt und dient somit als Baustein einer eigenen unverwechselbaren Identität im Hinblick auf eine mögliche kulturelle Erneuerung. Das Projekt versteht sich nicht als ein weiterer exotischer Blick auf ein lateinamerikanisches Land, sondern als ein Angebot, neu über kulturelle Festschreibungen nachzudenken und möglicherweise den Verdauungsstörungen westlicher Gesellschaftsstrukturen entgegenzuwirken – gegebenfalls sogar Abhilfe zu leisten.

Pressetext

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ENTRE PINDORAMA
Zeitgenössische brasilianische Kunst und die Adaption antropofager Strategien
Ausstellung und Veranstaltungsreihe
Ausstellung: 22. Oktober – 10. Dezember 2004

Künstler/innen: Efrain Almeida, Ricardo Basbaum, Lia Chaia, Lívia Flores, Lucia Koch, João Mode