Eric Wesley

Wir freuen uns Eric Wesley mit seiner ersten Einzelausstellung in Europa zu präsentieren. Eric Wesley, geboren 1973 in Los Angeles, studierte von 1997 – 2001 am UCLA in Los Angeles. Er hat unter anderem an Ausstellungen im UCLA Hammer Museum in Los Angeles, im Studio Museum, Harlem, New York, im Museum of Contemporary Art, Miami sowie im ZKM in Karlsruhe teilgenommen.

In seinen Arbeiten versucht Eric Wesley verschiedenste Strukturen offenzulegen. Aufgewachsen afroamerikanischer Abstammung in Los Angeles finden sich in seinen Arbeiten verschiedene kulturelle Ansätze, die in ihrer Erscheinungsform als Kunstwerke den jeweiligen Aussagen angepasst werden. Mit der Arbeit „Kicking Ass“ aus dem Jahr 2000, in der ein lebensgroßen Esel per Mechanismus mit seinen Hinterbeinen ausschlägt und so die dahinter befindliche Wand zerstört hat Eric Wesley ein „Modell“ geschaffen, welches versucht die verschiedenen kulturellen Ansätze miteinander zu vereinen. Die Eigenschaften des Esels und der Umgang, den die Menschen mit ihm pflegen, steht in dieser Arbeit sozusagen symbolisch für den „Transport“ in die Kunstwelt - in den white cube. Misstrauen und Störrigkeit sowie das Tragen einer Last scheinen sich exemplarisch in die sich neue ergebene Situation einzuschreiben und diese dabei gleichzeitig zu zerstören.

Die Installation, die Eric für unsere Ausstellung konzipiert hat, bezieht sich unmittelbar auf seine erste Einzelpräsentation in Europa. Im Zentrum der Arbeit steht eine voll funktionsfähige Küche, in der Burritos zubereitet werden. Ein Burrito ist eine mexikanisches Volksspeise – eine aus Maismehl hergestellte Teigtasche, gefüllt mit Reis, Bohnen, verschiedenem Gemüse oder mit Fleisch. Der mexikanische Einfluss auf die Alltagskultur ist in Los Angeles allgegenwärtig. So wie diese sich heute dort darstellt, ist sie ein Konglomerat aus verschiedenen Einflüssen, die ihre Prägung im wesentlichen durch die Europäer als Kolonialisten fand. Der christliche Glaube findet sich in der Installation in verschiedenen Anspielungen ebenso wieder, wie der sogenannte Kolonialbaustil, der das Bild von Mexiko aber auch von Kalifornien heute noch prägt. Die Installation ist gleichermaßen „westliche/industrialisierte“ Produktionsstätte als auch sinnbildliche Darstellung dieser Baustile. Vom professionellen Inneren, der Küche führt der Weg hin zum Kulissenbau, typisches kulturelles Element aus Los Angeles mit gleichzeitigem Verweis auf Architektur und Filmindustrie. Gewissermaßen transportiert Erik Wesley mit seiner Installation die kulturellen Mixturen von mehreren hundert Jahren wieder zurück in die Nähe des Ortes ihres Ursprunges.

Pressetext

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