Fotomuseum Winterthur

FOTOMUSEUM WINTERTHUR | Grüzenstrasse 44 + 45
CH - 8400 Winterthur

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Erich Salomon (1886-1944) zählt zweifellos zu den bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Schon zu Lebzeiten konnte der promovierte Jurist und polyglotte Gentleman, der von den Grossen aus Politik, Kultur und Gesellschaft als ihresgleichen akzeptiert wurde, ungewöhnliche Erfolge und Anerkennung für seine bildjournalistische Arbeit ernten. Der Sohn aus grossbürgerlich-jüdischer Berliner Familie wurde 1928 mit einem Schlag zum Starreporter des Hauses Ullstein, als seine ersten heimlich aufgenommenen Gerichtsreportagen bekannt wurden. Bald danach gelangen ihm Szenen aus der Welt der politischen Konferenzen, wie sie noch nie zu sehen waren. Anders als die meisten seiner Kollegen hatte Salomon mit manchen Grossen der internationalen Bühne fast freundschaftlichen Umgang (z.B. Gustav Stresemann, Aristide Briand, Wilhelm Furtwängler), so dass er aus einer besonderen Nähe heraus über sie berichten konnte. Umso unbegreiflicher dann das Ende dieses ebenso glanzvollen wie arbeitsreichen Lebens. Nach 1933 lebte Salomon in den Niederlanden, wo er sich nach dem Einmarsch der Deutschen vergeblich zu verstecken versuchte: 1944 wurde er, zusammen mit seiner Frau und dem jüngeren Sohn, in Auschwitz ermordet.

Bislang waren Ausstellungen und Publikationen zu Erich Salomon historisch-thematisch gegliedert. Der Fotograf wurde als Historiker der internationalen Gesellschaft um 1930 gesehen. In der von Janos Frecot konzipierten Ausstellung wird Erich Salomons Werk nun unter dem Aspekt seiner kompositorischen wie konzeptuellen Merkmale untersucht. Es wird deutlich, dass Salomon das Bildvokabular der Pressefotografie durch neue Bildthemen, vor allem aber neue Bildtypen tiefgreifend verändert hat.

Eine Ausstellung der Berlinischen Galerie, Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur in Zusammenarbeit mit der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln und des Fotomuseums Winterthur. In Berlin wurde die Ausstellung gefördert aus Mitteln des Sparkassen-Kulturfonds des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.

Publikation zur Ausstellung: Erich Salomon, „Mit Frack und Linse durch Politik und Gesellschaft“, Photographien 1928-1938. Hg. von Janos Frecot für die Berlinische Galerie, mit Texten von Helmuth F. Braun, Wolfgang Brückle, Ulrich Domröse, Janos Frecot, Simone Ladwig-Winters, Susanne Lange, Claudia Schmölders, Bernd Weise. 199 Duotone-Abbildungen, 272 Seiten, Format 23,3 x 27,2 cm, Klappbroschur. Schirmer/Mosel, München 2004.

Pressetext

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Erich Salomon "Mit Frack und Linse durch Politik und Gesellschaft"
Fotografien 1928-1938
Eine Ausstellung der Berlinische Galerie, Berlin in Zusammenarbeit mit der SK Stiftung Kultur, Köln und des Fotomuseum Winterthur
Konzeption: Janos Frecot

Stationen:
29.04.05 - 24.07.05 SK Stiftung Kultur
03.12.05 - 19.02.06 Fotomuseum Winterthur
15.01.05 - 10.03.05 Berlinische Galerie