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Die Arbeiten der Lehmbruck-Stipendiatin Erika Hock, geboren 1981 in Kirgisistan, haben ihren Ursprung meist in der Auseinandersetzung mit Architektur. Sie sind referentiell und autonom zugleich, gehen entweder direkt auf die Ausstellungssituation ein oder übersetzen Formen aus dem Stadtbild in den Ausstellungsraum. Foto: LehmbruckMuseumGroßbildansicht Foto: LehmbruckMuseum

Diese können sowohl Details sein, wie etwa die grafische Eigenschaft der Schrägseilbrücken, oder auf den ersten Blick weniger ersichtliche Strukturen, wie etwa der Grundriss des Barcelona-Pavillons von Mies van der Rohe. Letzterem entlieh die Künstlerin alle waagerechten Linien, um sie aus Glasplatten zu einer neuen architektonischen Form zusammenzusetzen. In einer anderen Arbeit transformiert sie das berühmte Düsseldorfer Dreischeibenhaus - analog zu seiner Funktion im Stadtbild - in einen Stoff-Raumteiler mit applizierten Holzleisten. Damit kommentiert Erika Hock die modulare Innenraumgestaltung moderner Architektur und konterkariert das Streben der Moderne nach der Loslösung vom Ornament.

Erika Hocks Objekte und Installationen bekommen durch Material und Form mal architektonische Anmutung, mal erinnern sie an Interieur. Dabei wirken sie oft spielerisch und entwickeln Design- oder Fetisch-Charakter. Ihre Arbeiten können ebenso Hommage sein wie Karikatur, sie verklären und verdeutlichen zugleich.

Für Ihre Ausstellung im LehmbruckMuseum hat die Stipendiatin ganz bewusst das Souterrain gewählt, einen flachen Raum mit dunkler Deckenvertäfelung. Mit ihrer Installation und den Objekten will sie "den Kabinettcharakter des Raumes aktivieren und museale Ausstellungsarchitektur kommentieren". Den gezeigten Arbeiten liegt jedoch auch eine Beschäftigung mit Architekturmodellen als autonomen Objekten und deren Präsentationweise zugrunde. Diese sogenannten "Shifters", die durch ihre modulare Struktur und die Größe beispielsweise Modelle für Pavillonbauten sein könnten, werden durch die Präsentation auf Tischen zu inszenierten, maßstabsunabhängigen Objekten, die an Kartenhäuser oder Leporellos erinnern.

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Erika Hock
"Shifters"