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Wenige Wochen vor seinem 75. Geburtstag ist Ernst Jandl im vergangenen Jahr in seiner Heimatstadt Wien gestorben. Er war der wichtigste experimentelle Dichter nach dem Krieg, Sprachkomödiant und –zersetzer, der erste Slam-Poet, poetischer Utopist und rebellischer Melancholiker, der auch in hohem Alter nichts von seiner Radikalität verloren hat. Seine Poesie hat er mit Witz und ungeheurem Ernst betrieben, eine nie erlahmende Neugier trieb ihn an, Formen zu suchen und zu erproben, auf die vor ihm noch niemand gestoßen ist. Kein experimenteller Autor hat einen ähnlichen Bekanntheitsgrad erlangt wie er. Seine Lyrik lebte vor allem im Vortrag, und keiner konnte sie so pointiert rezitieren wie Jandl selbst. Die Lesungen begeisterten ein immer größer und jünger werdendes Publikum und ließen ihn zum Rockmusiker unter den Dichtern werden. Wie aber sind seine Gedichte entstanden? Wann ist bei Jandl die Entscheidung gefallen, sein Leben ganz für das Schreiben einsetzen zu wollen? Die Ausstellung zeichnet in sicht- und hörbaren Texten und Bildern Jandls Weg zu einem Lyriker nach, der wie kein anderer das Gedicht aus seinem Material, der Sprache, heraus revolutioniert hat. Eine Ausstellung der Literaturhäuser Wien und München, konzipiert und gestaltet von Klaus Siblewski, Klaus Meyer, Constanza Puglisi und Florian Wenz. In Zusammenarbeit mit dem Luchterhand Literaturverlag.

Zur Ausstellung liegt der Band „ernst jandl. a komma punkt“ vor, 215 Seiten, ca. 280 s/w Abbildungen, Luchterhand Verlag, DM 78,-.

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Ernst Jandl. a komma punkt