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Die Mumien von Palermo Als ich 1980 in einer Zeitschrift Fotos des Kubaners Jesse Fernandez über die Mumien von Palermo sah, war ich begeistert und besorgte mir aus Paris den Katalog, um mehr über die Werke dieses Künstlers zu erfahren. lch sah hier eine Chance, diese Fotos zeichnerisch umzusetzen und so künstlerisch zu einer neuen Betrachtung des Themas zu kommen. Auf den Abbildungen (ab 16. Jh.) sind Ärzte, Priester, Künstler, Kinder und Frauen zu sehen. Viele Mumien hängen an Haken und sind mit Drähten an der Wand befestigt. Die Sorgfalt, mit der diese Körper positioniert und konserviert wurden, deuten auf eine Hingabe zur Unsterblichkeit hin. In der Bibel steht: ,,Doch da wird einer sagen: Wir werden sie auferwecken, die Toten? ln welchem Leib kommen sie?" (Korinther 15/35).

Bei meinen neuen Bildern ist die Zeit der Wiederzusammensetzung und des gleichzeitigen Zerfalls zu spüren. Man kann am Werk nicht teilhaben, wenn man nicht an der Handhabung des Ausdrucks arbeitet. Nun befinden wir uns mitten in der großen Geschichte, der einzigen, die es wert ist, erzählt zu werden. Die Zeit, die für uns abläuft: Diese Erkenntnis versuche ich in meinen Bildern - den Mumien von Palermo -sichtbar zu machen. Ernst Zdrahal Wien, 2004

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Ernst Zdrahal
Eines Schattens Traum
Mumienbilder und Särge