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"Order Out of Chaos" so bezeichnet Esther Rutenfranz ihre Ausstellung, nein, … eher ihr Handeln, dass zu dieser Ausstellung führt: Den Boden nicht haben – sich den Boden aneignen: Ganz real, wie ein Gefühl der Bodenlosigkeit, empfindet Esther Rutenfranz den empfindlichen Magnesitboden in der Lothringer13 – Städtischen Kunsthalle München, der nicht bearbeitet oder bemalt werden darf..  So überträgt sie den Boden auf die Wand, als notwendige Basis für ihre Installationen mit Malerei, Zeichnung und Collage. Esther Rutenfranz erzeugt so Grund und Boden für ihre Arbeit in einem für sie großen und freien Raum.   In ihren Arbeiten im Hauptraum bezieht Esther Rutenfranz verschiedene Werkkomplexe der letzten Jahre inhaltlich, assoziativ und formal aufeinander. Es entsteht ein verschlungener Wanderweg, wie durch ein sich erinnerndes und zugleich wahrnehmendes Gehirn. Alle Werkgruppen verbindet die Frage nach der Wahrnehmung von Welt und Menschen: Wie und was nehme ich war? Wie bestimmen diese Wahrnehmungen mein Handeln?   In der Lothringer13 sehen wir Traumzeichnungen, sehen das Magazin der parallelen Geschichten, dass das persönliche Erleben in Bezug zu „großer“ öffentlicher Geschichtsschreibung setzt; Und Portraits von Menschen nach Kinderbildern, die der Künstlerin bekannt sind; Bildwerke, in denen sich gängige Kategorien wie Kindheit und Alter gegenseitig durchdringen und neutralisieren.   In einem nicht betretbaren Raum ist die Installation „Go Back to Start“ zu sehen. Kindliche Wahrnehmungen und Prägungen werden thematisiert: „nur gucken, nicht anfassen“...   Gleichsam. wie ein Gegengewicht zu den persönlichen und emotionalen Themen, arbeitet Esther Rutenfranz seit Jahren an Baumbildern und an gemalten, geklebten, gezeichneten Steinen und Kristallen.  Diese Bilder eröffnen einen Ausblick auf weitere Realitätsebenen in ihren Arbeiten, die auf eine, von uns allen geteilte Existenz zu verweisen fähig sind.     Uli Aigner