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Das Wort "gleichartig" zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich, und doch besagt es eigentlich gar nichts (Frege) Esther Stocker präsentiert in den Räumen der Galerie Museum ein Projekt in zwei Abschnitten.

Im vorderen Teil veranschaulicht eine Installationsarbeit ein Organisationsprinzip, das sich durch zahlreiche Arbeiten der Künstlerin hindurch zieht: Ein mit Quaderformen bestückter Innenraum ist geometrisch strukturiert, wobei das daraus resultierende Raster Brüche und Verschiebungen aufweist. Die im Grunde genommen einfache, exakte und strenge Oberflächengestaltung wirkt insgesamt desorientierend, da sich der Blick des Betrachters / der Betrachterin an keinem Punkt wirklich festhalten kann.

Im hinteren Raum zeigt die Künstlerin eine Fotoserie, in der die Zeichenbeziehungen zwischen dem menschlichen Körper und der geometrischen Form untersucht werden. Esther Stocker verfolgt mit ihrem Werk nicht die Produktion von unmittelbaren Bedeutungsinhalten. Ihre einfachen und zugleich komplexen Strukturen überraschen die betrachtende Person noch innerhalb des Wahrnehmungsprozesses selbst. Sie führt sie von schematischen Zuordnungsversuchen, vereinfachenden Interpretationsrastern, zusammenfassenden Sinngebungen weg - hin zu einer manchmal Schwindel erregenden Aufmerksamkeit für das nicht eindeutig Bestimmbare. Das Thema, das die Arbeit der Künstlerin verbindet, ist die Frage nach der Wahrnehmung als ein beweglicher Akt, bei dem die Grenze zwischen Sehen und Denken nicht definitiv festlegbar - und vor allem nicht genau formulierbar ist.

Auch wenn die Arbeit von Esther Stocker auf dem ersten Blick mit historischen Werken der Op-Art in Verbindung gebracht werden könnte, geht es der Künstlerin nicht um das Experiment mit optischen Effekten an sich, sondern um eine kontinuierliche Neudefinition der Dinge durch den Prozess des Wahrnehmens. Bei diesem wird die Person, die sich auf die Raum- oder Bildsituationen einlässt, immer mitgedacht und ist Teil der Vollständigkeit einer Arbeit.

Pressetext

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Esther Stocker
Das Wort ‚gleichartig' zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich, und doch besagt es eigentlich gar nichts (Frege)
Kuratiert von: Team Ar/ge Kunst - Galerie Museum