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Expedition Natur
14.04.2018 - 17.06.2018

Jasper de Beijer, Patrick Bergsma, Karin Bos, DAT (Tammo Schuringa, Claudie de Cleen, Corinne Bonsma), Simon Faithfull, Florian Göttke, Scarlett Hooft Graafland, Lynne Leegte, Jochem op ten Noort, Henk Wildschut, Marjolijn de Wit, Erik Wuthrich

Zur Eröffnung am Samstag, den 14. April um 17 Uhr laden wir herzlich ein.

In der Ausstellung „Expedition Natur“ sind Arbeiten von niederländischen und britischen Künstlerinnen und Künstlern zu sehen, die sich mit ihren Werken auf die Reise in wenig vertraute Territorien begeben, wobei diese fremden Territorien auch direkt vor der eigenen Haustür liegen können. Sie sind als Entdecker, Forscher, Erzähler oder Erfinder unterwegs; manchmal ist der Weg das Ziel.

Jasper de Beijer (*1973, NL) hat für seine Videoarbeit „Laagland“ aus Zeichnungen, Kupferstichen und Radierungen Niederländischer Meister wie van Rusidael, Rembrandt und van Gogh, eine eigene Welt erschaffen, die die Zeitreise durch eine Landschaft erlaubt, in der sich alles ändert und dennoch gleich bleibt.

In den Malereien von Jochen op ten Noord (1975, NL) und Karin Bos (1966, NL) geht es um Beziehungen von Mensch, Landschaft oder der Natur. Bos Gemälde sind voller Geschichten, in denen nichts scheint wie es ist und wo eine fröhliche Ferienlandschaft ein Ort für ein schreckliches Verbrechen sein kann, während bei Jochen op ten Noord präzis berechnete Farbraster mit Landschaftsskizzen in schwarzweiss kollidieren.

Das Künstlerteam DAT 'drawing apart together’ schickt unfertige Zeichnungen werden vom einen zum anderen, woraufhin der Empfänger an der Zeichnung weiter arbeitet. So entstehen überraschende Perspektiven und unerwartete Kombinationen von Figuren und Landschaften. Mehrfach geht es hin und her, bis das Werk entweder als „fertig“ oder „gescheiterter Versuch“ gekennzeichnet werden kann.

Entlegenste Winkel der Erde, die Salzwüste Boliviens oder die Küsten von Vanuatu, sind die Bühne für Scarlett Hooft Graaflands (*1973, NL) präzise choreografierte Performances, von denen jeweils nur ein einzelnes Foto in Ausstellungen berichtet. Wochenlange Vorbereitungen und die enge Zusammenarbeit mit der örtlichen Bevölkerung kulminieren in einer einzelnen Szene, in der es um Alltagsthemen und das soziale Zusammenleben geht.

Die Skulpturen von Erik Wuthrich (1961, NL), Patrick Bergsma (1965, NL) und Florian Göttke (*1965, D/NL) sind von Formen der Natur inspiriert. Göttke, nennt seine Skulpturen „geborgte Szenerien“ und entwickelt beispielsweise aus der millionenfach reproduzierten Silhouette des Matterhorns neue räumliche Optionen. In Bergsmas hängenden Landschaftsminiaturen werden Bonsais zu Riesen, die ganze Gebäude überwuchern. Wuthrichs Skulpturen dagegen sind abstrakt, doch ähneln ihre Formen und Muster Tarnstrukturen von Tierhäuten, Nervenlinien von Pflanzen und anderen Naturphänomenen.

Vage Situationen des Übergangs bestimmen die Stilleben der Fotografin Lynne Leegte (1965, GB) aber auch die dokumentarischen Aufnahmen von Henk Wildschut (1967, NL) und Simon Faithfull (*1966, GB). Wildschut fotografierte die zeltartigen Strukturen aus Abfallmaterial und Ästen, die Geflüchtete in der Nähe von Calais provisorisch errichtet haben und in denen sich die primären Bedürfnisse des Lebens manifestieren. Faithfull erkundet durch den experimentellen Umgang mit Film und Fotografie pysikalische Grenzen und unwirtliche Zonen des Erdballs.