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Stanley Kubrick (1928–1999) gilt als einer der bekanntesten und wichtigsten Regisseure des 20. Jahrhunderts. Seine Fähigkeit, perfekte filmische Geschichten zu erzählen, ist legendär und hat ihn selbst Filmgeschichte schreiben lassen. Befragt nach seiner Arbeitsweise, gab Kubrick einst die simple Antwort: „Well, I never shoot anything I don’t want.“ Eigensinn und Eigenständigkeit kennzeichnen sein Werk und erklären bis heute den andauernden Erfolg seiner Filme, darunter 2001: A Space Odyssey, A Clockwork Orange oder Eyes Wide Shut. Die Ausstellung Eyes Wide Open. Stanley Kubrick als Fotograf schlägt ein bis dato wenig bekanntes Kapitel seiner Karriere auf: Zwischen 1945 und 1950 entstanden für die US-amerikanische Zeitschrift Look eine Reihe von essayistischen Fotoreportagen, die es Kubrick erlaubten, eine ganz eigenständige Erzähltechnik zu entwickeln und sich mit Parametern wie Komposition, Atmosphäre und Timing auseinanderzusetzen. Bevorzugt stellt Kubrick – wie später auch in seinen Filmen – ein außergewöhnliches, oft einsames menschliches Schicksal dar: Er begleitet den Boxer Rocky Graziano zu einem Kampf, beobachtet einen Schuhputz-Jungen auf den Straßen New Yorks oder besucht Betsy von Fürstenberg, eine aufstrebende Jung-Schauspielerin aus „besseren Kreisen“. Das Bank Austria Kunstforum Wien präsentiert mit dieser Schau erstmals in Österreich Kubricks frühes fotografisches Werk, das als Keimzelle seiner späteren Filmästhetik gilt.

Kuratorin: Lisa Ortner-Kreil