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Franz Mon ist zur Eröffnung anwesend.

Für die Biennale Venedig 1970 entwickelte Franz Mon – einer der renommiertesten Pioniere der konkreten Poesie und experimentellen Literatur der 60er Jahre – einen achteckigen, begehbaren Text-Raum. Ein wandfüllendes, faszinierend-intelligentes Textsystem (in elf Sprachen) vergrößert sich von Wand zu Wand, bis die letzte Wand durch riesige Lettern nahezu komplett schwarz ausgefüllt ist. Dieser großartige Raum befindet sich heute im MMK Frankfurt. Wir freuen uns, das Modell dieser Arbeit präsentieren zu können. Video dazu

Weiteres Highlight in der Ausstellung des bis heute unermüdlich arbeitenden 92jährigen Künstler-Künstlers sind 25 große Collagen – jeweils lustvoll radikale Überarbeitungen eines eigenen Druckes aus dem Jahr 2010. Auch hier destruiert Franz Mon ein von ihm geschaffenes System, um Neues, Erstaunliches entstehen zu lassen.

Etwa fünfzehn wunderbare Collagen, Schreibmaschinenzeichnungen, heiß gemangelte Plakate etc. geben einen tiefen Einblick in die faszinierende Welt seiner Wort-Sprach-Bilder von den frühen 60er Jahren bis heute. Die jüngsten Arbeiten entstanden vor wenigen Wochen.

Die Einladungskarte zeigt Franz Mon 1972 inmitten seiner Arbeit Tonnentext mit Durchgang. Eine Betonröhre hat der Künstler mit dem Beginn seines literarischen Texts Wenn zum Beispiel nur einer in einem Raum ist (1968) ausgekleidet.

Das großartige, man ist versucht, zu sagen: revolutionäre Potenzial dieser Arbeiten liegt darin, dass sie uns nicht allein zu einem Neuen Sehen führen, sondern auch zu einem Neuen Lesen. Und damit machen sie den Kopf frei für ein Neues Denken, denn unser Denken ist durch unsere Sprache, mit ihren unumstößlichen Strukturen, Gesetzen und Hierarchien, äußerst begrenzt. Über diese setzt sich der heute 92jährige in seinen hochsensiblen Bildern, Gedichten, Hörspielen und Texten immerzu mit spielerischer Leichtigkeit hinweg.

Franz Mon erhielt u.a. den renommierten Petrarca Literaturpreis und die Goethe-Plakette seiner Heimatstadt Frankfurt am Main.