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Eine Expedition in fremde Länder und die Begegnung mit exotischen Kreaturen? Die Schöpfungsgeschichte? Die Vertreibung aus dem Paradies? Episoden aus Märchen, Fabeln oder Mythen? Was genau Fabian Lehnerts Druckgrafiken und Tuschen erzählen, bleibt rätselhaft und verworren. Er entwickelt eine ganz persönliche Metaphorik, die sich selten allgemeingültiger Symboliken bedient oder eindeutige Bezüge zu Kultur-, Literatur- oder Kunstgeschichte spinnt. Stattdessen beginnt der Betrachter bei sich selbst zu suchen und findet im eigenen Erinnerungs-Repertoire womöglich Bruchstücke biblischer Geschichten oder bildgewaltiger Szenen und Illustrationen literarischer Klassiker des 18. und 19. Jahrhunderts. Die Linie ist sein Tastsinn, aus ihr allein entstehen die Wesen und ihre Umgebungen. So geschieht es mitunter, dass im Arbeitsprozess den menschlichen Gestalten Fell oder Federn wachsen und sie zu Mischwesen mutieren.

In seiner aktuellen Arbeit geht Fabian Lehnert damit auf die gekrümmte Fläche. Die Figuren bewegen sich nun auf der Kugel, auf der es kein Anfang und kein Ende gibt. Ausgehend von antiken Globen und deren Herstellung erschließt sich Lehnert einen neuen Bildraum, in dem Szenen entstehen, die sich scheinbar ins Unendliche verlieren und erschafft sich damit sein eigenes Planetensystem.

Fabian Lehnert, geboren 1984 in Leipzig, studierte 2005-2011 an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Sein Meisterschülerstudium absolvierte er 2012 bei Prof. Wolfgang Ellenrieder. Er lebt und arbeitet in Leipzig. Seine Arbeiten sind in privaten und öffentlichen Sammlungen – wie in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden oder der Landesvertretung Niedersachsen in Berlin – zu finden.