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Fabian Marcaccio, 1963 in Rosario de Santa Fe, Argentinien geboren, hat im Laufe der 90er Jahre der Malerei ganz eigene, unverwechselbare Impulse gegeben. Auf der documenta 11 überzeugte der in New York lebende Künstler mit einer frei stehenden Bildmauer, auf welcher die Malerei einen Übergang zwischen realer Architektur und virtueller Welt darstellte. Malerei versteht Fabian Marcaccio als eine Art Laboratorium des umherschweifenden Geistes und als ungemein ereignisreiches, privates Seminar, in dem er Student und Professor zugleich ist. Ein Archiv von kleinen Zeichnungen dient Marcaccio als Basisvokabular für seine in Richtung Architektur und neue Medien entgrenzten Bilder, die schnell wie Reklame und üppig wie barocke Malereien erscheinen.

In einem von traditioneller Malerei und digitaler Bildbearbeitung gleichermassen beeinflussten Prozess entwickelt Fabian Marcaccio seine sogenannten Paintants (Painting & Mutant). Diese Strategie bildet auch die Grundlage für seine aktuelle ortsspezifische Installation "Re-Sketching Democracy" mit monumentalen Aus-massen von 3,5 x 28 m, welche der Künstler in den letzten Wochen vor der Eröffnung speziell für das Kunstmuseum Liechtenstein entwickelt hat. Motive aus der Malereigeschichte und welt-politische Ereignisse gehen rätselhafte Verbindungen ein und wuchern dabei zu schrecklich-schönen Szenarien, die verwandelt ein völlig neuartiges, abstraktes Gemälde bilden. Die raumgreifenden Bilder sprechen von der stetigen Fluktuation von Bildern, Menschen und Werten am Übergang zum 21. Jahrhundert, sie sprechen von der Globalisierung und dem Markt, den ideologischen Weltbildern und ihrem Zusammenbruch, sie befragen die Instabilität und Auflösungstendenzen unserer Zeit ebenso wie den Raum des Menschen darin.
Die Ausstellung im Kunstmuseum Liechtenstein umfasst eine konzentrierte Auswahl wichtiger Gemälde von 1992 bis heute, den noch niemals in der Öffentlichkeit gezeigten Zeichnungskomplex der "661 Conjectures for a New Paint Management 1989-2004", Digital-Bilder auf Plasmabildschirmen sowie das von Fabian Marcaccio eigens für Vaduz gestaltete monumentale Environmental Paintant "Re-Sketching Democracy".

Im Anschluss an die Präsentation im Kunstmuseum Liechtenstein wird die Ausstellung im Frühjahr im Museum DA2 in Salamanca (Spanien) zu sehen sein. Zur Ausstellung erscheint in Zusammenarbeit mit dem Museum DA2 ein zweibändiger Katalog.

Publikation Zur Ausstellung erscheint ein zweibändiger Katalog: Band 1 beinhaltet den gesamten Zeichnungsblock "661 Conjectures for a New Paint Management", an denen Fabian Marcaccio seit über 15 Jahren arbeitet und die seine Gedanken zur Evolution der Malerei zeichnerisch widerspiegeln. Alle schwarz-weiss Zeichnungen sind in Originalgrösse abgebildet. Ein kurzer Text von Fabian Marcaccio führt in den Zeichnungskomplex ein (ca. 685 Seiten, schwarz-weiss, englisch/spanisch/deutsch

Band 2 dokumentiert das neue Environmental Paintant "Re-sketching Democracy" mit Installationsaufnahmen und Detailabbildungen, die Gemälde der Ausstellungen und beinhaltet speziell für den Katalog gestaltete Seiten. Mit Beiträgen von Thomas Keenan, Philosoph, Bard College, Katy Siegel, Kunstkritikerin, New York, und Christiane Meyer-Stoll, Kunstmuseum Liechtenstein. (ca. 80 Seiten, vierfarbig, deutsch/englisch

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