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Nix für Ungut ist eine Spurensuche in einem exemplarischen Ort in Österreich zu den Geschehnisse in der Zeit von 1938-1945 und welche Erinnerungen und Geschichten weitergetragen werden. Nix für Ungut sind Portraits symbolischer Großeltern, sind Gespräche über ihre Erinnerungen und sind Aufnahmen von Plätzen, deren historische Bedeutung während dem Nationalsozialismus heute verdrängt oder vergessen sind.

Das Museum Stift Admont lädt jedes Jahr ein/e Künstler/in ein, ein Werk für den Zyklus „Made for Admont“ zu gestalten. Für 2005 habe ich den Auftrag bekommen, die Ausstellung der entstandenen Arbeit wird im April 2006 im Museum für Gegenwartskunst im Stift Admont ausgestellt.

Nix für Ungut umfasst drei Ebenen, die zu einem Ganzen zusammengeführt werden.

P o r t r a i t s. Die Portraits sind Aufnahmen von Menschen meiner Großelterngeneration, die Arbeit klagt nicht an, sondern beweist die emotionale Anstrengung, die es kostet Menschen in der Nähe der Verbrechen zu sehen und sich selbst als Teil der Generationenkette in der Verantwortung zu begreifen. Es sind keine außergewöhnlichen Menschen - ihre Geschichten und ihre Gesichter widerspiegeln die Normalität einer Zeit, die jenseits jeder Normalität war. Es ist keine Arbeit über einzelne Protagonisten, sondern eine Arbeit über einen ganzen Ort.

E r i n n e r u n g e n. Nix für Ungut steht im Schnittpunkt von Biographie, Familiengeschichte und Historie: Das anonyme Geschehen des Dritten Reiches erscheint plötzlich als Geschichte der eigenen Familie. Es sind Erzählungen, die durch ihre Beiläufigkeit bestechen, Erinnerungen, die wie zu einer Suppe werden, Gespräche über eine unheimliche Normalität.

P l ä t z e. Neben den Menschen haben auch Orte und Plätze ihre Geschichten und Erinnerungen. Ich fotografiere diese Plätze in Admont, die im Zweiten Weltkrieg eine persönliche oder historische Rolle gespielt haben. Plätze, die heute ganz anders ausschauen, eine andere Bedeutung haben, Plätze, deren damalige Bedeutung in Vergessenheit geraten ist, oder deren Geschichte bewusst verdrängt wurde. Beim Recherchieren und Fotografieren sehe ich Neues, obwohl es eigentlich Alt ist, es ist ein Entdecken und Aufdecken, ein Hervorkramen und Hervorlocken von Vergessenem.

Die Arbeit bringt vielleicht keine Sensationsgeschichten zutage, aber ich bin auf der Suche nach der Geschichte eines Ortes, ich bin auf der Suche nach dem Alltäglichen und nicht nach dem Besonderen. Das Alltägliche fällt nicht so auf, aber es prägt uns.

www.felicitas-kruse.at/

Pressetext

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Nix für Ungut
Admont 1938-1945. Lebensspuren heute
Portraits. Erinnerungen. Plätze.
Eine Fotoausstellung von Felicitas Kruse