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Eröffnung: 5. September 2008 18 Uhr

Es gibt das richtige Leben im Falschen, und es gibt dort wahre Erfahrungen. (Andreas Rosenfelder)

Mit der Ausstellung ego alter ego des Schweizer Künstlers Felix Stephan Huber (* 1957) eröffnet die Galerie Zink nach der Sommerpause die neue Galeriesaison. Vom 6. September bis 18. Oktober 2008 wird Huber drei verschiedene Gameprojekte zeigen. Diese greifen die typische Rhetorik handelsüblicher Egoshooter und Adventuregames auf. Wobei er jedoch gerade jene Automatismen bloßlegt und ad absurdum führt, die die Regeln des Spiels im Spieler verankern. Mit seinen Games tunnel, rooms und platforms setzt er sich mit den Möglichkeiten diese Mediums im Kontext der Kunst auseinander und nimmt zugleich die Themen früherer Arbeiten wie Im Rücken den Waldrand (1997) und ambient green (1997) wieder auf.

Eine eigens für die Ausstellung konzipierte Tunnelarchitektur, die den Raum durchschneidet, markiert den Übergang in die virtuelle Raumsituation des Spiels tunnel. Der Betrachter wird so physisch involviert. Er kann sich im Huberschen Pixelraum angekommen mittels eines Wii-Controllers freihändig in Gestalt eines männlichen Avatars im Raum bewegen und reagieren. Konfrontiert ist der Spieler hier, anders als in Hubers frühen Arbeiten, mit jeglicher Abkehr von kontextuellen oder formalen Stichwörtern. Durch das Absuchen der Räume und durch die Interaktion mit den Bots und dem daraus resultierenden Geschehen stellt sich die Frage nach der eigenen Identität. Verstärkt wird das Gefühl durch die reflexive Handlung des Avatars, der sich regelmäßig zum alter ego umdreht.

Umgebung und Narrationen verknüpfen sich in der Werkgruppe ego alter ego zu einem absurdem Wechselspiel. Der repititive und instabile Raum wird zum zentralen Protagonisten und setzt den Spieler in Zugzwang. In den kurzen Szenen dreht sich alles um den wiederholbaren Versuch, die Isolation des Ich‘s zu überwinden und sich über die Interaktion mit den Bots seiner eigenen Existenz zu versichern. Die geloopten Animationen der Bots umgibt eine Aura der Vergeblichkeit. Sie wecken Erinnerungen an Dantes Hölle aber auch an Stücke von Beckett.

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Felix Stephan Huber
ego alter ego