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Mit der Ausstellung FIFTEEN PIECES FOR A SOUNDSCAPE / FIRST MOVEMENT präsentiert die Galerie Wilma Tolksdorf fünfzehn architektonische Objekte von Studenten der Architekturklasse der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste / Städelschule. Die Ausstellung setzt Architektur und Musik in Beziehung, die fünfzehn architektonischen Objekte sind das Resultat geometrischer Experimente mit verschiedenen Materialien und einer intensiven Beschäftigung mit Musik des 20. Jahrhunderts.

FIFTEEN PIECES FOR A SOUNDSCAPE / FIRST MOVEMENT ist eine Entwicklung der Architekturklasse unter der Leitung von Prof. Ben van Berkel, Prof. Johan Bettum und Luis Etchegorry. Zusammen mit dem amerikanischen Architekturtheoretiker Sanford Kwinter, dessen Schriften über Materialtechnologie und Architektur für Theorie und Praxis zeitgenössischer Architektur von fundamentaler Bedeutung sind, wurde zunächst durch eine architektonische Exkursion in die Musik des 20. Jahrhunderts ein theoretischer Rahmen erarbeitet. Unter der Fragestellung „Wie könnten sich organisatorische und formale Prinzipien der Musik auf die Architektur übertragen lassen?“ untersuchte die Gruppe hierbei u.a. die Experimente und Tonaufnahmen von Glenn Gould, späte Kompositionen von Karl Heinz Stockhausen und verschiedenen synthetischen Soundscapes von Brian Eno.

Die fünfzehn Objekte der Ausstellung werden als schwebende, pulsierende Singularitäten im Raum präsentiert, der sich als eine allumfassende Klangwelt darstellt. Die Artikulation und Vollendung dieser Klangkulisse ist dabei von jedem einzelnen architektonischen Objekt abhängig. Raum und die Objekte fügen sich zu einer Gesamtkomposition. Das Bestreben der Ausstellung besteht darin, eine architektonische Form zu reflektieren. Sie hat das Ziel, die Kluft zwischen Faszination für Geometrie und Form in der zeitgenössischen Architektur sowie ihre, durch eine Überflutung an Technologien und Informationen im kreativen Leben entstandene, sozio-kulturellen Entfremdung zu überbrücken.

FIFTEEN PIECES FOR A SOUNDSCAPE / FIRST MOVEMENT versucht Zeit und Raum durch die Logik von Musik und Materie sinnvoll zu vereinen und eine spekulative Synthese von Zeit und Hörempfinden zu präsentieren, die sich hier in einer architektonisch geprägten Rauminstallation manifestiert. Die Ausstellung führt damit eine Tradition in der modernen Architektur fort: Le Corbusier, Iannis Xenakis und Edgard Varèse entwickelten 1958 den Philips Pavillion "Poème électronique", der das erste elektronisch-räumliche Gebäude darstellte, in dem Architektur, Projektionen, Licht und Musik zu einem Gesamterlebnis verbunden wurden. Im Vergleich hierzu ist die Ausstellung ein bescheidenes Bestreben, aber es erforscht denselben Bereich (die sinnliche Wahrnehmung), zu dem Architektur mehr beiträgt als materielle Stille.

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FIFTEEN PIECES FOR A SOUNDSCAPE / FIRST MOVEMENT
Ben van Berkel

mit Johan Bettum, Sanford Kwinter, Luis Etchegorry & Städelschule Architecture Class Frankfurt