press release only in german

Basierend auf einem kunsthistorischen Katalogbeitrag aus dem Jahr 1988, verfasst von dem Kanadier Jeff Wall (1946) anlässlich einer Einzelausstellung von Stephan Balkenhol(1957), thematisiert die erstmalige Gegenüberstellung der bildhauerischen Arbeiten Stephan Balkenhols und der Großbilddias Jeff Walls die Frage nach dem dialektischen Verhältnis von Identifikation und referenzieller Distanz bei der Erzeugung von bildnerischer Wirklichkeit. Stephan Balkenhol gehört als Schüler von Ulrich Rückriem zur ersten Nachkriegsgeneration von Bildhauern, die einen figurativen Werkansatz verfolgen. Seine farbig gefassten Holzplastiken erzeugen Verbindlichkeit durch die Offenlegung der ihnen zugrunde liegenden gestalterischen Prinzipien, gleichzeitig entziehen sie sich der Zuordnung zu einem spezifischen, identifizierbaren Kontext. Auch Jeff Wall, dessen Leuchtkästen ebenfalls einem gegenständlichen Bildverständnis verpflichtet sind, knüpft mit seinen Straßen- und Innenraumszenen an das kollektive Bildgedächtnis an, belässt ihnen dabei aber eine geheimnisvolle Rätselhaftigkeit, die den Betrachter zum Komplizen der künstlerischen Beobachtung macht. Damit repräsentieren beide Positionen die Integration von Medium, Inhalt und Werkaussage und vermitteln auf anschauliche Art und Weise deren ihnen innewohnende gegenseitige Bedingtheit.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in Deutsch / Englisch im Distanz Verlag Berlin.