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Eine 'Firewall' (wörtlich Brandschutzmauer) ist eine Sicherungsschwelle für Computer oder Computernetzwerke: eine digitale Tresortür, die den eigenen Datenbestand vor unbefugter Einsicht, Diebstahl, Manipulation und Spionage schützen soll. Der weltweit rasant wachsende Datenverkehr stellt uns vor neue Herausforderungen, bringt er doch neben elektronischen Schutzwällen zugleich auch entsprechende Lauschsysteme hervor. Definiert das daraus erwachsende Netzwerk elektronisch gesteuerter Überwachungsmethoden möglicherweise das Verhältnis von persönlicher Freiheit und allgemeinem Schutz, individueller Verantwortung und gesellschaftlichem Konsens nach ganz neuen Kriterien? Was bedeutet dies für unsere Gesellschaft, wenn Telefonate und E-Mails systematisch abgefangen werden oder wenn wir immer häufiger dem Blick der beobachtenden Linse einer Videokamera ausgsetzt sind? Sicherheit - z.B. vor terroristischen Anschlägen - und Anspruch auf Unantastbarkeit der Privatsphäre, bzw. freier Meinungsäußerung geraten in einen schwer auflösbaren Widerspruch.

Acht Künstlerinnen und Künstler haben für diese Ausstellung malerische, skulpturale, installative und videotechnische Arbeiten entwickelt, in denen sie das Phänomen Firewall untersuchen - nicht nur in seiner wörtlichen Dimension, sondern ebenso im übertragenen Sinn: verstanden als psychische Grenzziehung eigener Identität.

Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Neuen Ausstellungshalle Zeitgenössische Kunst in Münster konzipiert.

Es erscheint ein Katalog (deutsch/englisch, 144 Seiten) im Kerber Verlag, Bielefeld.

Pressetext

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Firewall

mit Alain Declercq, Andreas Köpnick, Julie Mehretu, Aernout Mik, Julia Scheer, Markus Vater, Magnus Wallin, Johannes Wohnseifer

Stationen:
27.06.04 - 05.09.04 Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster
18.02.05 - 17.04.05 Württembergischer Kunstverein, Stuttgart