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In der zeitgenössischen Kunst verfließen zunehmend die Grenzen zwischen den verschiedenen Künsten, aber auch zwischen dem, was traditionell als Kunst und als Nicht-Kunst gilt. Kunst und Architektur, Kunst und Design, Kunst und Mode und – nicht zuletzt – Kunst und Werbung sind höchst aktuelle Schnittpunkte der zeitgenössischen Kultur. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts gibt es intensive und fruchtbare Wechselbeziehungen zwischen Kunst und Werbung. Die Werbung hat sich immer wieder der Kunst und ihres Renommées bedient, um Produkte zu lancieren. Umgekehrt bedienen sich zahlreiche Künstler der Ästhetik der Werbung, ohne aber deren Intentionen zu verfolgen. Die von der Werbung entwickelten Kommunikationsformen, die nicht ohne Anleihen bei der Kunst ausgekommen sind, zeichnen sich durch außergewöhnliche Prägnanz und Direktheit aus. Diese Eigenschaften machen sie für die Kunst interessant, die sich ja im Wettbewerb mit den Massenmedien behaupten muss. Manche Künstler nehmen dabei äußerst kritische Positionen gegenüber Produktion und Konsum ein, andere oszillieren – ähnlich Andy Warhol – zwischen Skepsis und Affirmation.

In der Ausstellung werden exemplarisch mehrere Positionen präsentiert, die grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten des Umgangs mit der Ästhetik der Werbung vorführen. Allen Werken gemeinsam ist demnach ein „Flirt der Systeme“ (nach S.J. Schmidt). Wichtig war den Kuratoren dabei, die Vielfalt der Medien sichtbar zu machen, derer sich die Künstler in Anlehnung an die Werbung bedienen, ohne freilich auch nur annährend die ganze Bandbreite darstellen zu können. Punktuell geht die Ausstellung mit Plakaten von Ken Lum und Maciej Toporowicz und LED-Schriften von Jenny Holzer auch in den öffentlichen Bozner Raum. Ziel der Ausstellung ist es, eine aktuelle Thematik in einer Anzahl repräsentativer Facetten vorzuführen. Die Ausstellung beschränkt sich in der Auswahl der Künstler auf die letzten zwei Jahrzehnte.

Die Ausstellung ist im Zusammenhang mit dem vom Museum privilegiert untersuchten Bereich „Kunst und Sprache“ angesiedelt: Dabei spielt das Ausloten der Grenze zwischen den Gattungen, aber auch zwischen Kunst und Nicht-Kunst eine wichtige Rolle. Pressetext

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FLIRTS. Kunst und Werbung / Arte e pubblicità
Die Künstler: Daniele Buetti (CH), Maurizio Cattelan (I), Claude Closky (F), Antonio De Pascale (I), Sylvie Fleury (CH), Christoph Hinterhuber (A), Jenny Holzer (USA), Christian Jankowski (D), Barbara Kruger (USA), Ken Lum (CAN), Michel Majerus (D), Maurizio Nannucci (I), Olaf Nicolai (D), Daniel Pflumm (CH), Berty Skuber (I), Maciej Toporowicz (USA), Franz West (A)