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Florentina Holzinger: TANZ. Eine sylphidische Träumerei in Stunts

Konzept, Performance, Choreografie:
Florentina Holzinger

Do 03.10. – Sa 05.10. + Fr 11.10. / Sa 12.10. 19.30 Uhr
TQW Halle G

Ab 18 Jahren
Dauer: 2 Stunden, keine Pause
Bei ausverkauften Vorstellungen vergeben wir ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn Wartenummern für Restkarten an der Abendkassa.
In einigen Szenen kommen selbstverletzende Handlungen zur Darstellung, die auf manche Zuschauer*innen eine verstörende Wirkung haben könnten.

Florentina Holzinger hat Choreografie an der School for New Dance Development (SNDO) in Amsterdam studiert. Kein Applaus für Scheiße (2011), die erste gemeinsame Arbeit von Florentina Holzinger und Vincent Riebeek, brachte den beiden auf Anhieb den Ruf als „provokanteste Nachwuchschoreograf*innen“ ein.

Neben weiteren Kooperationen mit Riebeek (Spirit, Wellness und zuletzt Schönheitsabend) zeigte Holzinger 2015 auch das Solo Recovery, in dem sie das Trauma eines schweren Unfalls, den sie bei einer Performance erlitten hatte, verarbeitete. Darauf folgte die Arbeit Apollon, für die Holzinger George Balanchines neoklassisches Ballett Apollon musagète in eine Zirkus-Freakshow verwandelte, in der Musen bizarre Tricks aufführen, anstatt um den Gott zu tänzeln.

„Feminism, of course, has always been an exercise in science-fiction.“ — Laurie Penny

Seit 2011 bereichert Florentina Holzinger die internationale Performanceszene mit schwindelerregender Akrobatik, muskulösen Frauenkörpern und Martial-Arts-Kampfszenen – popkulturelle Referenzen und ein Faible für Trash kommen dabei nicht zu kurz. Mit TANZ schließt Florentina Holzinger ihre Trilogie – Recovery und Apollon waren die ersten beiden Teile – über den Körper als Spektakel und dessen Disziplinierung ab. Den Rahmen von TANZ bildet eine Ballettklasse unter der Leitung von Beatrice Cordua, der ersten Ballerina, die Le sacre du printemps nackt tanzte (in John Neumeiers Bearbeitung Le Sacre, 1972). Die Performer*innen durchlaufen eine strenge Ausbildung in „Aktionsballett“, die sogenannten „Sylphic Studies“. In gemeinsamen Ritualen lernen sie, Körper und Geist zu beherrschen und eignen sich übernatürliche Kräfte wie das Fliegen an. Eine Suche nach Perfektion in einer vergänglichen Welt, bei der das Derbe in das Erhabene verwandelt wird. In einem opernhaften Setting entstehen brutale Parodien auf sensationslüsterne Bilder, wie man sie aus dem Ballett, aus Komödien und aus der Pornografie kennt. Das Blickregime findet Reflexion in der Figur eines Pornoproduzenten, der die Aufführung dokumentiert. Mit einem Cast bestehend aus Frauen im Alter von zwanzig bis achtzig Jahren, die alle einen unterschiedlichen Background im Tanz haben, wirft TANZ die Frage nach dem Erbe des Tanzes auf. Wie versöhnt man sich mit dem Schönheitskult dieser Tradition?

Auf Florentina Holzingers Wunsch möchten wir auf folgendes Crowdfarming-Projekt hinweisen: Übernimm die Patenschaft für einen Apfelbaum in der Steiermark, fördere damit die Biodiversität und ernte eine Kiste alter Apfelsorten oder spende sie an lokale Schulen oder Non-Profit-Organisationen! Mit jeder Patenschaft wird ein Baum mit regionalen Apfelqualitäten gepflanzt.

Credits Konzept, Performance, Choreografie
Florentina Holzinger

Performance von und mit
Renée Copraij, Beatrice Cordua, Evelyn Frantti, Lucifire, Annina Machaz, Netti Nüganen, Suzn Pasyon, Laura Stokes, Veronica Thompson, Lydia Darling

Videodesign, Livekamera
Josefin Arnell

Sounddesign, Livesound
Stefan Schneider

Lichtdesign, Technische Leitung Anne Meeussen

Bühnendesign
Nikola Knezevic

Bühnenassistenz
Camilla Smolders

Technische Assistenz
Koen Vanneste

Dramaturgie
Renée Copraij, Sara Ostertag

Coaching
Ghani Minne, Dave Tusk

Musikcoach
Almut Lustig

Outside eye
Michele Rizzo, Fernando Belfiore

Theorie, Recherche
Anna Leon

Beratung Kostüm, Schneider
Mael Blau

Prothetik, Maske
Studierende des Studiengangs Maskenbild an der Theaterakademie August Everding (München), Marianne Meinl

Unterstützung Stunts
Haeger Stunt & Wireworks

Stuntinstruktor*innen
Stunt Cloud GmbH (Leo Plank, Phong Giang, Sandra Barger)

Management
Something Great (Berlin) & DANSCO (Amsterdam)

Internationale Distribution
Something Great (Berlin)

Produktionsleitung
Laura Andreß

Finanzverwaltung
Julia Haas/SMART (Wien)

Eine Koproduktion von
Spirit und Tanzquartier Wien, Spring Festival (Utrecht), Theater Rotterdam, Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt), Arsenic (Lausanne), Münchner Kammerspiele, Take Me Somewhere Festival (Glasgow), Beursschouwburg (Brüssel), deSingel (Antwerpen), Sophiensaele (Berlin), Frascati Productions (Amsterdam) und Theater im Pumpenhaus (Münster), asphalt Festival (Düsseldorf).

Unterstützt von
O Espaço do Tempo (Montemor-o-Novo), Fondation LUMA (Arles) und De Châtel Award (NL).

Dank an
CAMPO Gent, ImPulsTanz, Eva Beresin, Stefanie Leitner, Tanz-Archiv MUK Wien, Stimuleringsfonds Creative Industries, Mochi Catering (Wien), Andres Stirn

Gefördert von
der Kulturabteilung der Stadt Wien, dem Bundeskanzleramt für Kunst und Kultur (BKA) und von Performing Arts Fund NL.