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Florentina Pakosta ist neben Maria Lassnig und VALIE EXPORT eine der wichtigsten Künstlerinnen des Feminismus in Österreich. In ihrer Serie der „Trikoloren Bilder“, die auf formalen Elementen ihrer Stillleben basieren, gelangt sie zum Verzicht auf das Gegenständliche in einer Revision der konstruktivistischen Gestaltungsweise. Die österreichische Malerin reagierte mit diesen „Trikoloren Bildern“ bereits 1989 in einzigartiger Weise auf die Zeitereignisse rund um den Fall der Berliner Mauer und den Zusammenbruch des Ostblocks. Dieses prognostizierte Ende der bis dahin vorherrschenden politischen Ideologie, der Wandel der Machtblöcke und die damit einhergehende wirtschaftliche Entwicklung und Globalisierung inspirierte sie zur singulären Revision der revolutionären Bildsprache des russischen Konstruktivismus. Auf Basis des Konstruktivismus, der Minimal und Op Art reflektieren ihre geometrischen Formationen die zunehmende Vernetzung der Mediengesellschaft. Diese Reminiszenzen totalitärer Symbolik (aber auch ihre Kindheitserfahrung des Zweiten Weltkriegs) beeinflussen Florentina Pakostas serielle Kompositionen. Das reduzierte Formenvokabular, in dem jeweils nur drei Farben zur Anwendung kommen, symbolisiert Machtstrukturen, welche in einem intensiven energie-geladenen und oft dissonanten Verhältnis zueinander stehen. Ihre Bilder sind Ausdruck der Ambivalenz zwischen der Utopie der scheinbar grenzenlosen Freiheit und der Dystopie.