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FRANCES STARK Hauptraum 26. 4. – 22. 6. 2008

Mit ihren feingliedrigen Collagen, Bildern, Zeichnungen und Texten konstituiert Frances Stark ein vielschichtiges Werk zwischen Poesie, bildender Kunst und Referenzen zur eigenen Biografie. Ihre Darstellungen von Räumen, Landschaften, Pflanzen oder Tieren sind oftmals Metaphern des Menschen in seiner zerbrechlichen Verfassung. Dabei beruht Starks künstlerische Praxis auf einer intensiven Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten des alltäglichen Lebens, dessen Wege sich immer wieder mit literarischen, musikalischen oder philosophischen Traditionen kreuzen. Die Art und Weise, wie Stark teils in scharfem Kontrast zueinander stehende Gedanken und Geschichten verbindet, verleiht ihrer Methodik etwas zutiefst Zeitgemäßes. Dennoch greift sie in ihren Arbeiten immer wieder auf altbekannte Praktiken zurück, wie zum Beispiel auf die Archivierungssysteme der Konzeptkunst. In ihren sehr persönlichen, teils autobiografischen Schriften reflektiert die Künstlerin in erster Linie auch ihr eigenes Schreiben, indem sie dieses mit den künstlerischen Konzepten der Wiederholung, der Reproduktion und der Akkumulation kontextualisiert. Die Frage, was es bedeutet, in der heutigen Welt zugleich Künstlerin und Schriftstellerin zu sein, bildet dabei gleichsam das Rückgrat von Starks Denken.

Frances Stark, geboren 1967, lebt und arbeitet in Los Angeles.

DAVE ALLEN Galerie 26. 4. – 22. 6. 2008

Seit den frühen 1990er Jahren konzentrieren sich Dave Allens Arbeiten auf eine Erforschung der Materialien, Mythologien und gesellschaftlichen Situationen des Rock’n’Roll. Seine künstlerische Praxis umfasst Elemente von Musik, Video, Performance und bildender Kunst, an deren Schnittstelle er eine autodidaktische Herangehensweise zur experimentellen Musik des letzten Jahrhunderts verfolgt. So beschäftigt sich Allen z.B. mit der Entwicklung von Audio Equipment und der Art und Weise, wie der Übergang von analoger zu digitaler Technologie das Verhältnis von Konsumation und Produktion verändert hat. Mit Installationen, in die er geräuschlose CDs integriert, dokumentiert er leere Konzerthallen oder Aufnahmestudios und verstärkt dadurch die Wahrnehmung von Sounds, denen - nachdem sie von Tontechnikern gewöhnlich aktiv unterdrückt werden - nie wirklich Aufmerksamkeit geschenkt wird. Für die Secession entwickelt Dave Allen eine neue Arbeit, die u.a. die Gründung der KünstlerInnenvereinigung zum Thema hat.

Dave Allen, geboren 1963, lebt und arbeitet in Stockholm.

JO BAER Grafisches Kabinett 26. 4. – 22. 6. 2008

Jo Baer gilt als eine der Vorreiterinnen des Minimalismus. Seit den späten 1950er Jahren beruhte ihr Werk auf einem höchst reduzierten und kantigen Stil, den sie vorwiegend in Serien von Quadraten sowie vertikalen und horizontalen Rechtecken mit äußerst prägnanten Begrenzungslinien realisierte. Jo Baers spätere Arbeiten zeugen von ihrem zunehmenden Widerstand gegen den Minimalismus als Wegbereiter für den „Tod der Malerei“. Seit 1975 wendet sie sich von der Abstraktion ab zugunsten eines darstellerischen und metaphorischen Stils, den sie seither in verschiedenen Ausprägungen weiterentwickelt. In der Secession zeigt Jo Baer zwei Diptychen, die sie im Kontext ihres Gesamtwerks als repräsentativ erachtet - jeweils eines aus ihrer „minimalistischen“ und aus ihrer „darstellerischen“ Periode.

Jo Baer, geboren 1929, lebt und arbeitet in Amsterdam.